Das Jubiläum ging im Eröffnungstrubel einfach unter. Das Land Brandenburg bietet seit einen Vierteljahrhundert in der Messehalle 21A Raum, um die Produkte des Landes den Besuchern zu präsentieren. Von der deftigen Räucherwurst über herzhafte Käse, kernige Brotsorten bis hin zu feinen Pralinen und ungewöhnlichen Eismischungen. Das Angebot wird jedes Jahr größer und besser. Ein paar abschweifende Gedanken von Hajo Guhl!
Bei diesem traditionellen Rundgang musst sich Brandenburgs Agrarminister Jörg Vogelsänger sputen. Nicht einen Tag vorher hatten die Pressevertreter Gelegenheit Stände und den Gastgeber in Ruhe zu fotografieren. Kaum zwei Stunden vor der offiziellen Eröffnung wanderte der Tross von Stand zu Stand. Viertel Elf Uhr am Freitag, 20 Januar war Schluss. Die letzten Ausstellerbuden waren in dem beginnenden Getümmel der herein strömenden Gäste kaum noch zu sehen. Das Polizeiorchester auf der Bühne intonierte sein erstes Lied, die Halle 21 A voller Neugieriger bzw. Hungriger. Eine Messe nimmt ihren Lauf.
Es ist schon Vierteljahrhundert her. Das sind 27 Jahre einer neuen Bundesrepublik Deutschland, nach dem Zusammenbruch der DDR im Jahre 1989. Das sind schon mehr Jahre als die Weimarer Republik und das unselige Dritte Reich zusammen erlebt und überlebt hatten.
Im Jahre 1993 steckte den ersten Vertretern des jungen Bundeslandes Brandenburg die LPG, die Kombinate, die HO und der Konsum noch in den Knochen.
Nicht zu vergessen Exquisit, Intershop und Genex. Längst wird auf Augenhöhe mit den Anbietern aus den anderen Bundesländern und den internationalen lukullischen Gastgebern um den Kunden weltweit geworben.
Die Grüne Woche ist nämlich nicht nur eine „Fressmeile“ für die Berliner und einige Fachvertreter. Sie ist ein Aushängeschild für den freien Handel und den Wohlstand. Die größte internationale Messe rund um Lebensmittel und Freizeitgestaltung ist eine unbeschwerte Darstellung, wie Leben aussehen kann. Und Brandenburg ist mittendrin. Auch wenn die Stimmung in vielen demokratischen Ländern in Richtung nationaler Egoismus und gestriger Gesinnung herab zu rauschen scheint. Diese unselige Mischung von taumelnder Demokratie, Sehnsucht nach scheinbar einfachen Lösungen, die es nicht geben kann, und autoritärem Gehabe. Hatten wir schon! Wollen wir nicht!