Der Tag, an dem Tesla seine Genehmigung für den Produktionsstart erhält, ist immer ein guter Tag. Und natürlich gibt es bei jedem Projekt Erwartungen, die erfüllt werden wollen und Probleme, die es zu lösen gilt. Schließlich ist eine Industrieanlage oder eine „Giga-Factory“ wie sie Tesla bezeichnet, keine Wundermaschine, sondern das Ergebnis von Voraussetzungen und sehr viel Arbeit. Dazu gehört auch eine Portion Glück und die Bereitschaft Neues zu wagen, also rechtlich einwandfrei zu improvisieren. Der Reihe nach.
Ergänzung: Der US-amerikanische Autokonzern Tesla hat heute den abschließenden Genehmigungsbescheid zum Bau seiner beiden Fabriken zur Produktion von E-Autos und Batteriezellen von der Genehmigungsbehörde, dem Landesamt für Umwelt (LfU), erhalten. Die Betriebserlaubnis wird folgen. Ende März können dann die ersten Brandeburger Tesla in Serie vom Band rollen.
Wir leben in einer Gesellschaft in der Industriearbeitsplätze sind Grundlage unseres Wohlstandes sind. Unser Landkreis unsere Region ist geprägt von Industrie und Handwerk. Und das seit fast 150 Jahren. Die Menschen hier und die zu uns kommen sehen solche Projekte als eine große Chance für ihr eigenes Leben und ihre Perspektiven. Vor wenigen Jahren hatte unsere Region noch mit der Abwanderung vor allem junger Menschen zu kämpfen.
Industrie schafft immer noch Wohlstand für alle: Von der deutlich erhöhten Einkommenssteuer profitieren auch Kommunen, Land und schließlich auch der Bund.
Tesla ist ein Hersteller von hochwertigen E-Autos sowie Batterien. Diese gehören zu den Zukunftstechnologien und zu dem industriellen Umbruch in ein digitales und sauberes Zeitalter. Es ist ein Glücksfall, dass eine Region wie Ostbrandenburg bei diesem Aufbruch dabei sein kann. Das sichert Arbeitsplätze für Jahrzehnte.
Die Region befindet sich ohnehin in einem Umbruch, den wir uns zur Jahrtausendwende kaum vorstellen konnten. Die Metropole Berlin dehnt sich in die Region aus. Städte und Gemeinden wachsen und vor allem junge Familien ziehen zu uns.
Diese Siedlungsentwicklung ist die Hauptursache für Herausforderungen für die Verkehrsstruktur, dem Bau und Unterhaltung von Kitas und Schulen, nicht zu vergessen die Versorgung mit Strom und Gas, Wärme und Wasser. Es gibt also genug zu tun.
Tesla gibt sicher einen Impuls für eine Verkehrswende. Wir sind in der Region auf einen leistungsfähigen ÖPNV mit seinen Bussen und Bahnen mehr denn je angewiesen. Ein Industriekomplex wie Tesla ist auf gute Schienenverbindungen angewiesen. Ohne diese funktioniert die Logistik nicht. Warum sollen die Mitarbeiter dann nicht auch über diese Wege in ihrer Fabrik ankommen?
Eine konsequente Weiterentwicklung des ÖPNV ist bis ins Jahr 2030 angeschoben. Wir sollten nicht nachlassen. Dabei gilt es auch, auf bestehende Bahntrassen zurück zu greifen oder Bahnhöfen zu reaktivieren. Oder Taktzeiten von Bahn und Schiene abzustimmen.
Ähnliches gilt für unser Straßennetz. Aber auch für unsere Radwege. Es ist müßig, einfach eine Umgehungsstraße für eine Gemeinde zu fordern. Wir müssen großräumiger denken, in der gesamte Region müssen die Wege für den Individualverkehr geplant werden. Es ist also eine positive Nachricht, wenn 16 feste Messstellen am Straßennetz rund um Tesla werden entstehen. Verlässliche Daten für die Verkehrslenkung sind wichtig, langfristig auch für eine Entlastung der Erkneraner Friedrichstraße, dem Nadelöhr der Stadt.
Die Industrieanlage Tesla ist mit einer für deutsche Verhältnisse ungeahnten Geschwindigkeit entstanden. Bei allem Tempo wurden die Richtlinien für die Genehmigungsverfahren eingehalten. Auch wenn Manche das nicht wahrhaben wollen. Wir leben inzwischen in einer Welt die schneller geworden ist, was neue Technologien und Umbrüche angeht. Die Entwicklung und Herstellung eines Impfstoffes gegen Corona dauerte gerade mal ein Jahr. Zuvor vergingen bis zu zehn Jahren, um ein wirksames Serum gegen eine Krankheit zur Serienreife zu bringen. Wir müssen uns darauf einstellen. Die Verfahrensdauer bei Tesla in Grünheide sollte als Maßstab dienen!