Wir leben in einem Land, in dem ohne Zuwanderer jedes Jahr mehr Menschen sterben als Neubürger zur Welt kommen. Das geschieht übrigens in ganz Europa und den meisten hochindustrialisierten Länder dieser Erde.
Genau diese Entwicklung wollen nun Staatsangehörige des Landes, die sich als Verteidiger des Deutschen Wesens und der Deutschen Rasse verstehen, stoppen und umkehren. Sie knüpfen genau da an, wo der Wahnsinn im Jahre 1945 aufgehört hat.
Vertreibung – oder etwas verniedlicht Remigration – endet immer mit Auslöschung und Vernichtung. Das lehrt die Geschichte. Der Schritt von dem erzwungenen Auszug aus der Wohnung zur Misshandlung auf dem Gewaltmarsch ins Nirgendwo ist für die Täter nur ein sehr kleiner. So auch vom Stolperstein vor Ort zum KZ Auschwitz im heutigen Polen.
Jüdisches Gebet zur Shoah
Gott, du bist voller Erbarmen. Wir beten für die Seelen der sechs Millionen Frauen, Männer und Kinder und allen Opfern der Shoah, die verbrannt und umgebracht worden sind.
In Auschwitz, Belzec, Bełżyce, Bernburg, Bergen-Belsen, Buchenwald, Chełmno ,Dachau, Drohobycz, Gurs, Hartheim, Lodz, Majdanek, Mauthausen, Minsk, Monowitz, Ohrdruf, Piaski, Pirna-Sonnenstein, Ravensbrück, Rawa Ruska, Riga, Sachsenhausen, Sobibór, Theresienstadt, Treblinka, Warschau.
Gewähre ihren Seelen Ruhe in deiner Nähe, im Kreise der Gerechten und Reinen.
Möge G'tt, der Barmherzige, sie für alle Zeiten unter seinen Schutz stellen und sie in den Bund des ewigen Lebens einschließen. Mögen sie im Garten Eden in Frieden ruhen.
So sprechen wir: Amen!"
Die Demonstration für Demokratie und die Menschenketten gegen die wahnsinnigen Allmachts-Phantasien von Faschisten sind am 27. Januar nur konsequent.
Sie haben in den Konferenzräumen des vornehmen Hotels aus den Zwanziger Jahren gesessen und über eine „Endlösung“ geplaudert. Wir können den Tapferen vom Correctiv nur dankbar sein, dass sie mitgehört haben. Nur langsam kommt der braune Sumpf zutage, der allzu gerne von einem „Dritten Reich 2.0“ träumt. Und unsere Demokratie unterwandert, aushöhlt. Es muss Schluss damit sein. (Hajo Guhl)
Wie sagte einst der Alte Fritz, der übrigens besser französisch als deutsch sprach:
Hier kann jeder nach seiner Façon selig werden.
Nachtrag: Wir müssen uns auch darüber klar werden: Wir sind in Deutschland alle Migranten, Zuwanderer im Laufe der Zeiten bis heute. Bleiben wir in Berlin/Brandenburg: Wir sind alle einmal zugezogen. Jäger und Sammler, Bauern aus Anatolien, Reitervölker aus Fernost, Germanen wie z.B. Goten, Burgunder und andere Skandinavier, Sorben, Westfalen, Flamen, Holländer, Hugenotten, Franzosen, Protestanten aus Süddeutschland, Juden, Schlesier, Polen, Sachsen, Pommern, Ostpreußen, Italiener, Griechen, Türken, Jugoslawen, Spanier, Portugiesen, Iraner, Libanesen, Palästinenser, Israelis, Syrer, Iraker, etc. (Ohne Anspruch auf Vollständigkeit). Auf der Erde sind wir übrigens nur Gäste, das nebenbei.