Brandenburgs Pakt für Pflege: ein bundesweites Modell?

Veröffentlicht am 19.06.2024 in Landespolitik

Der Brandenburger „Pakt für Pflege“ ist ein Erfolg und hat ganz klar das Potenzial, ein Exportschlager für andere Bundesländer zu werden! In einigen würde schon konkret über die Einführung nachgedacht. So der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Björn Lüttmann im Landtag Brandenburg. Er berichtete:

Im Jahre 2019 ist diese Koalition mit dem Ziel angetreten, würdevolles Altern der Brandenburger in allen Landesteilen zu unterstützen. In einem Flächenland wie Brandenburg ist dies eine große Herausforderung. Das zeigt ein Blick auf die Bevölkerungsdichte. Kommen auf einen Quadratkilometer in Potsdam rund 990 Einwohner, sind es in der Prignitz nur rund 35 Menschen.

In den Regionen gibt es auch deutliche Unterschiede, was die Art, Anzahl und Größe der vor Ort tätigen Träger und Pflegeeinrichtungen angeht. Deshalb kann es nicht die eine Lösung für pflegerische Versorgung geben.

Dazu kommt die demografische Entwicklung, sprich alternde Gesellschaft. Es fehlen mindestens 10 000 Pflegekräfte bis zum Jahre 2030 - allein im Land Brandenburg. Und sie werden uns vor allem in der ambulanten Pflege fehlen. Denn in Brandenburg werden bereits heute 87 Prozent der rund 185.000 pflegebedürftigen Menschen zu Hause ambulant oder durch Angehörige gepflegt.

Dank höherer Lebenserwartung und medizinischen Fortschrittes wird der Anteil älterer Menschen und damit der Pflegebedürftigen weiter steigen.

Das ist gut, wird uns aber eine große Kreativität bei der Bereitstellung von Pflegeangeboten abverlangen. Als Koalition haben wir uns deshalb zum Ziel gesetzt, eine bedarfsgerechte Pflegestruktur in den Kommunen zu fördern. Diesem Ziel sind wir mit dem Pakt für Pflege in den letzten Jahren einen großen Schritt nähergekommen!

Vier Säulen des „Pakts für Pflege“

  1. Förderprogramm „Pflege vor Ort“

  2. Ausbau der Pflegeberatung

  3. Ausbau von Tages- und Kurzzeitpflege

  4. Fachkräftesicherung.

Herzstück des Paktes für Pflege und der Bereich, um den uns einige Bundesländer inzwischen beneiden, ist das Förderprogramm „Pflege vor Ort“. Das Besondere: Die Kommune, die die Bedürfnisse vor Ort zweifellos am besten kennt, entscheidet, wohin das Fördergeld geht. Dazu zählen beispielsweise Angebote wie

  • Regionale Vernetzung,

  • Aufbau von Helferkreisen,

  • regelmäßige Nachbarschaftstreffs oder

  • Beteiligungsformate wie gemeinsame Mittagstische oder Erzähltheater.

Die Folge: Unsere Kommunen sind beim Thema Pflege richtig in Bewegung gekommen! Im Ausschuss für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz hat Ministerin Ursula Nonnemacher seit dem Start des „Pakts für Pflege“ regelmäßig zum Sachstand berichtet. Es wurde deutlich, dass die Zahl der Kommunen, die bei „Pflege vor Ort“ mitmachen wollten, kontinuierlich anstieg. Und auch das Gutachten des Instituts für Qualität und Patientensicherheit, das nun im Ausschuss vorgestellt wurde, belegt den Erfolg des Pakts für Pflege eindrucksvoll:

  • mehr als 85 Prozent unserer Kommunen profitieren schon vom Pakt für Pflege, Tendenz steigend

  • 664 Projekte wurden im Rahmen der Richtlinie gestartet

  • rund 90 Prozent der befragten Kommunen bewerten die Paktteilnahme als eine konkrete Verbesserung der Situation pflegebedürftiger Menschen.

Das wollen Sozialdemokraten

Es war und ist Anspruch der SPD, ja der gesamten Koalition, das Leben der Menschen im Land besser zu machen. Der „Pakt für Pflege“ schafft genau das, er macht das Leben von Pflegebedürftigen und Angehörigen besser. Wir wollen in der nächsten Legislaturperiode unter anderem dafür sorgen, dass

  • auch einfache Pflege-Unterstützungen vor Ort leichter werden, etwa die „Nachbarschaftshilfe“ unter Nutzung des Entlastungsbetrages.

  • den Anteil des Landes an den Investitionskosten in der stationären Pflege erhöhen und damit den Eigenanteil der im Heim lebenden Pflegebedürftigen senken,

  • die Pflege- und Gesundheitsschulen noch besser unterstützen, indem wir die Investitionspauschale erhöhen

  • die Pflegeberufe attraktiver machen, auch für Menschen mit Migrationshintergrund, denn auf diese Menschen sind wir angewiesen.

Ohne Zuwanderer keine Pflege

Der Beschäftigungsanstieg in der Pflege der vergangenen 10 Jahre geht überwiegend auf Menschen mit Migrationshintergrund zurück. Das zeigt der aktuelle Arbeitsmarktbericht der Bundesagentur für Arbeit. Der Anstieg seit 2022 fast ausschließlich. Lüttmann: "Ich mag mir nicht vorstellen, wie dramatisch die Situation in der Pflege heute wäre, hätten wir diese Arbeitskräfte nicht."

"Die ausländerfeindliche Remigrations-Rhetorik der AfD gefährdet den Beschäftigungsanstieg in der Pflege und damit direkt die Gesundheit unserer Mitmenschen! Wir sollten also nicht über Remigration sprechen, sondern lieber über die Integration Geflüchteter in Arbeit und gezielte Fachkräfteeinwanderung!"

 
 

Für Sie vor Ort

Bürgerbüro NEUENHAGEN
Sprechzeiten
Dienstag    14:00 - 18:00 Uhr
Mittwoch   14:00 - 18:00 Uhr
Freitag          9:00 - 12:00 Uhr

Ernst-Thälmann-Straße 32A
15366 Neuenhagen bei Berlin
Telefon 03342/ 212 446
E-Mail wk(at)joergvogelsaenger.de

Bitte verabreden Sie rechtzeitig
einen Termin mit Ihrem
Landtagsabgeordneten Jörg Vogelsänger

Wo ist was los?

Alle Termine öffnen.

08.07.2025, 18:30 Uhr - 22:00 Uhr Schöneiche: Gemeindevertretung

16.07.2025, 10:00 Uhr - 18.07.2025, 16:00 Uhr Plenum des Brandenburger Landtages
Die Plenar-Tage sind vorläufig eingeplant, außerplanmäßige Sitzungen sowie Änderungen gibt der Landtag ku …

21.07.2025, 18:00 Uhr - 22:00 Uhr Neuenhagen bei Berlin: Gemeindevertretung (GV)
Änderungen vorbehalten: https://www.neuenhagen-bei-berlin.de/startseite-de/

Alle Termine

Brandenburg Koalitionsvertrag

Der Koalitionsvertrag im Wortlaut

Nachrichten

29.06.2025 19:14 Dirk Wiese zum SPD-Beschluss Prüfung AfD-Verbotsverfahren
Ja zur Prüfung eines AfD-Verbotsverfahrens Der einstimmige Beschluss auf dem SPD-Parteitag zur Prüfung eines AfD-Parteiverbots ist der richtige Schritt zum richtigen Zeitpunkt, sagt Dirk Wiese. „Die beschlossene Prüfung eines möglichen AfD-Parteiverbots ist richtig. Die Einstufung der AfD als gesichert rechtsextrem durch den Verfassungsschutz ist ein schwerwiegender Vorgang – er muss Konsequenzen haben. Der Rechtsstaat darf… Dirk Wiese zum SPD-Beschluss Prüfung AfD-Verbotsverfahren weiterlesen

27.06.2025 19:16 Anja Troff-Schaffarzyk zur Änderung des Allgemeinen Eisenbahngesetzes
Echter Interessenausgleich zwischen Wohnungsbau und Bahnflächen Der Bundestag hat gestern eine Änderung des Allgemeinen Eisenbahngesetzes beschlossen. Damit gibt es eine gute Grundlage, um einen echten Ausgleich zwischen dem Schutz von Eisenbahninfrastruktur und kommunalen Interessen, etwa für Wohnungsbau, zu schaffen. „Der rechtliche Rahmen sowohl für die Entwidmung und den Erhalt von Bahnflächen ist mit dem geänderten… Anja Troff-Schaffarzyk zur Änderung des Allgemeinen Eisenbahngesetzes weiterlesen

26.06.2025 19:18 Dagmar Schmidt zum Mindestlohn
Die Mindestlohnkommission hat einstimmig entschieden – ein gutes Signal Der Mindestlohn soll in zwei Schritten auf 14,60 Euro pro Stunde steigen. Die Kommission hat einstimmig entschieden – das zeigt, dass die Sozialpartnerschaft in Deutschland funktioniert, sagt Dagmar Schmidt. „Die Ergebnisse der Mindestlohnkommission sind ein Abbild der derzeitigen wirtschaftlichen Lage. Es ist kein Geheimnis, dass wir uns… Dagmar Schmidt zum Mindestlohn weiterlesen

22.06.2025 17:50 Bundesparteitag 27. – 29.06.2025
Drei Tage SPD-Parteitag – und Du bist live dabei. Mitreißende Debatten, offene Diskussionen und wichtige Entscheidungen: Auf dem Bundesparteitag stellen wir die Weichen für unsere Zukunft. Mit neuem Vorstand und einer klaren sozialdemokratischen Vision. Hier findest Du das Programm, alle Anträge und den Livestream. Wir freuen uns auf Dich! weitere Informationen

18.06.2025 17:54 Esra Limbacher zum Kabinettsbeschluss Bau-Turbo
Mehr und schneller bauen Vor dem Hintergrund steigender Mietpreise brauchen wir schnell Maßnahmen, um Bauen und Wohnen wieder bezahlbar zu machen. Der Bau-Turbo schafft hier Tempo und mehr Möglichkeiten, sagt Esra Limbacher. „Wohnen ist ein Grundrecht – kein Luxus. Wenn Menschen heute 40 oder gar 50 Prozent ihres Einkommens für Miete ausgeben müssen, zeigt das… Esra Limbacher zum Kabinettsbeschluss Bau-Turbo weiterlesen

Ein Service von info.websozis.de