Das Wetter ist nicht Schuld! Überschwemmungen sind meist hausgemacht!

Veröffentlicht am 18.09.2024 in Landespolitik

Die Großwetterlage in den letzten Wochen versprach nichts Gutes. Über dem Balkan, Tschechien Süddeutschland und Teilen von Polen ballte sich ein monströses Tief zusammen und brachte Regen. Viel Regen und nochmals Regen. Binnen Tagen goss es in Mengen wie sonst in Monaten. Die Folge: Die Flüsse wie Elbe und Oder treten über die Ufer. Und das nach wochenlanger Dürre. Solche Wetter-Phänomene (um Begriffe wie Klima und Katastrophe, Jahrhunderthochwasser zu vermeiden) sind nicht ungewöhnlich. Ungewöhnlich ist allerdings die Häufung in den letzten Jahrzehnten.

Großwetterlagen und deren Auswirkungen wurde lange Zeit als Prüfung Gottes begriffen oder die Versäumnisse im Deichbau den Altvorderen oder dem Klassenfeind zugeschoben.

Bei der Bestandsaufnahme zu Beginn Neunziger Jahre kam offiziell zutage, was die Einheimischen hinterm Deich längst wussten, der Hochwasserschutz war im Jahre1990 in einem jämmerlichen Zustand. Seit 1995 hat das Land Brandenburg unter den sozialdemokratischen Regierungen den Hochwasserschutz und die Vorsorge vor Überschwemmungen energisch und gezielt angegangen. Jörg Vogelsänger, Abgeordneter des Landtages und einige Jahre Minister für Umweltschutz: „Vor allem Oder und Elbe standen im Fokus. Die beiden Flüsse sind bei Hochwasser besonders gefährdet.“ Die wichtigsten Maßnahmen beim Hochwasserschutz sind inzwischen abgeschlossen. Allerdings: Deiche altern und es kann immer etwas außergewöhnliches geschehen. Kein System ist perfekt!

  • Deiche sanieren

    1997: Oder-Hochwasser: Die zerstörerischen Fluten an der Oder führten deutlich vor Augen, wie notwendig die Maßnahmen waren: Provisorische Sanierungsarbeiten an den Deichen wurden durchgeführt. Dann wurden zahlreiche Deiche erhöht, verbreitert und stabilisiert.

    Deiche rückverlegen: In einigen Gebieten wurden Deiche zurückverlegt, um den Flüssen mehr Raum zur natürlichen Ausdehnung zu geben. Dies verringerte die Hochwassergefahr in kritischen Regionen wie Städten und Dörfern.

  • Polder und Rückhalteflächen erweitern

    Polder: Polderanlagen sind Überschwemmungsgebiete, die sich gezielt geflutet lassen, um Hochwasserspitzen abzufangen. Brandenburg hat neue Polder angelegt und bestehende erweitert, insbesondere entlang der Oder und Elbe.

    Rückhaltebecken: In mehreren Regionen wurden Auen und Flächen renaturiert, damit sie bei Hochwasser als natürliche Retentionsflächen fungieren.

  • Auf den neuesten Stand der Technik

    Hochwasserschutzanlagen: Der Bau von zusätzlichen Schutzmauern, mobilen Schutzsystemen und Schleusen hat das Risiko von Überschwemmungen in stark besiedelten Gebieten verringert.

    Schöpfwerke: Moderne Systeme helfen, Hochwasser abzuleiten und gefährdete Gebiete trocken zu halten. Diese wurden in verschiedenen Regionen verbessert oder neu gebaut.

  • Vorsorge und Frühwarnsysteme installieren

    Frühwarnsysteme: Seit 1995 wurden die Hochwasser-Frühwarnsysteme stark verbessert. Messstationen entlang der Flüsse liefern Echtzeitdaten zu Wasserständen, für frühzeitige Alarmierungen.

    Hochwasserschutzpläne: Für besonders gefährdete Regionen wurden detaillierte Hochwasserschutzpläne entwickelt, die Maßnahmen zur Evakuierung, Notversorgung und Schutz der Infrastruktur vorsehen.

  • Flussläufen wieder Raum geben

    Renaturierung der Spree: Auch abseits von Oder und Elbe wurde z. B. die Spree renaturiert, um die Fließgeschwindigkeit zu verringern und damit die Hochwassergefahr zu reduzieren.

    Wiederherstellung von Auen: Die Revitalisierung von Auenlandschaften, insbesondere entlang der Elbe, tragen wesentlich zum Schutz vor Hochwasser bei.

  • Bevölkerung informieren und schützen

    Aufklärung und Schulung: Die Bevölkerung wird stärker in Hochwasserschutzmaßnahmen einbezogen, zum Beispiel durch Informationskampagnen und Hochwasserschutzübungen.

    Förderprogramme: Es gibt finanzielle Unterstützung für Kommunen und private Haushalte, um Gebäude hochwassersicher zu machen oder Rückstausicherungen zu installieren.

  • Klimaänderungen berücksichtigen

    Strategien anpassen: Da der Klimawandel langfristig zu häufigeren und stärkeren Hochwasserereignissen führen kann, arbeitet Brandenburg seit den 2000er-Jahren an umfassenden Anpassungen. Dazu gehören eine stabile Infrastruktur sowie eine integrierte Wasserbewirtschaftung. Zum Beispiel Breese an der Elbe, eine Gemeinde im Landkreis Prignitz in Brandenburg, ist regelmäßig von Hochwasser betroffen, insbesondere bei extremen Hochwasserereignissen, wie sie in den Jahren 2002, 2006 und 2013 aufgetreten sind.

 
 

Für Sie vor Ort

Bürgerbüro NEUENHAGEN
Sprechzeiten
Dienstag    14:00 - 18:00 Uhr
Mittwoch   14:00 - 18:00 Uhr
Freitag          9:00 - 12:00 Uhr

Ernst-Thälmann-Straße 32A
15366 Neuenhagen bei Berlin
Telefon 03342/ 212 446
E-Mail wk(at)joergvogelsaenger.de

Bitte verabreden Sie rechtzeitig
einen Termin mit Ihrem
Landtagsabgeordneten Jörg Vogelsänger

Wo ist was los?

Alle Termine öffnen.

08.07.2025, 18:30 Uhr - 22:00 Uhr Schöneiche: Gemeindevertretung

16.07.2025, 10:00 Uhr - 18.07.2025, 16:00 Uhr Plenum des Brandenburger Landtages
Die Plenar-Tage sind vorläufig eingeplant, außerplanmäßige Sitzungen sowie Änderungen gibt der Landtag ku …

21.07.2025, 18:00 Uhr - 22:00 Uhr Neuenhagen bei Berlin: Gemeindevertretung (GV)
Änderungen vorbehalten: https://www.neuenhagen-bei-berlin.de/startseite-de/

Alle Termine

Brandenburg Koalitionsvertrag

Der Koalitionsvertrag im Wortlaut

Nachrichten

29.06.2025 19:14 Dirk Wiese zum SPD-Beschluss Prüfung AfD-Verbotsverfahren
Ja zur Prüfung eines AfD-Verbotsverfahrens Der einstimmige Beschluss auf dem SPD-Parteitag zur Prüfung eines AfD-Parteiverbots ist der richtige Schritt zum richtigen Zeitpunkt, sagt Dirk Wiese. „Die beschlossene Prüfung eines möglichen AfD-Parteiverbots ist richtig. Die Einstufung der AfD als gesichert rechtsextrem durch den Verfassungsschutz ist ein schwerwiegender Vorgang – er muss Konsequenzen haben. Der Rechtsstaat darf… Dirk Wiese zum SPD-Beschluss Prüfung AfD-Verbotsverfahren weiterlesen

27.06.2025 19:16 Anja Troff-Schaffarzyk zur Änderung des Allgemeinen Eisenbahngesetzes
Echter Interessenausgleich zwischen Wohnungsbau und Bahnflächen Der Bundestag hat gestern eine Änderung des Allgemeinen Eisenbahngesetzes beschlossen. Damit gibt es eine gute Grundlage, um einen echten Ausgleich zwischen dem Schutz von Eisenbahninfrastruktur und kommunalen Interessen, etwa für Wohnungsbau, zu schaffen. „Der rechtliche Rahmen sowohl für die Entwidmung und den Erhalt von Bahnflächen ist mit dem geänderten… Anja Troff-Schaffarzyk zur Änderung des Allgemeinen Eisenbahngesetzes weiterlesen

26.06.2025 19:18 Dagmar Schmidt zum Mindestlohn
Die Mindestlohnkommission hat einstimmig entschieden – ein gutes Signal Der Mindestlohn soll in zwei Schritten auf 14,60 Euro pro Stunde steigen. Die Kommission hat einstimmig entschieden – das zeigt, dass die Sozialpartnerschaft in Deutschland funktioniert, sagt Dagmar Schmidt. „Die Ergebnisse der Mindestlohnkommission sind ein Abbild der derzeitigen wirtschaftlichen Lage. Es ist kein Geheimnis, dass wir uns… Dagmar Schmidt zum Mindestlohn weiterlesen

22.06.2025 17:50 Bundesparteitag 27. – 29.06.2025
Drei Tage SPD-Parteitag – und Du bist live dabei. Mitreißende Debatten, offene Diskussionen und wichtige Entscheidungen: Auf dem Bundesparteitag stellen wir die Weichen für unsere Zukunft. Mit neuem Vorstand und einer klaren sozialdemokratischen Vision. Hier findest Du das Programm, alle Anträge und den Livestream. Wir freuen uns auf Dich! weitere Informationen

18.06.2025 17:54 Esra Limbacher zum Kabinettsbeschluss Bau-Turbo
Mehr und schneller bauen Vor dem Hintergrund steigender Mietpreise brauchen wir schnell Maßnahmen, um Bauen und Wohnen wieder bezahlbar zu machen. Der Bau-Turbo schafft hier Tempo und mehr Möglichkeiten, sagt Esra Limbacher. „Wohnen ist ein Grundrecht – kein Luxus. Wenn Menschen heute 40 oder gar 50 Prozent ihres Einkommens für Miete ausgeben müssen, zeigt das… Esra Limbacher zum Kabinettsbeschluss Bau-Turbo weiterlesen

Ein Service von info.websozis.de