Brandenburg ohne seine Seen: kaum vorstellbar
Wer im Internet nach einem Angelverein in der Nachbarschaft schaut, wird staunen, wie vielfältig das Angebot ist. In Brandenburg gehören die Vereine, die sich unter dem Landesanglerverband Brandenburg e.V. (LAVB) zusammengetan haben, zu den mitgliederstärksten in der gesamten Republik. Bei der Unzahl der Seen in der Mark kein Wunder! Agrar- und Umweltminister Jörg Vogerlsänger wird am Tag des Landesverbandes am kommenden Sonnabend in Blankenfelde ein Grußwort sprechen.
Der Gewässerreichtum des Landes gehört zur märkischen Identität wie Sand und Kiefernwald. Brandenburgs Karte verzeichnet mehr 3.000 Seen, alle größer als ein Hektar (10.000 m² ) und über 32.000 Kilometer Fließgewässer. Mehr als 15.000 Hektar Eigentums- und Pachtgewässer sowie 17.000 Hektar Vertragsgewässer stehen den Mitgliedern der Angelverein zur Verfügung. Rund 300 Kilometer Fließgewässer werden vom LAVB bewirtschaftet. Mit großem Engagement unterstützt der Verband unter anderem die Wiederansiedlung von Lachs, Bachforelle und Stör. Es gibt also viele Gründe einem Angelverein beizutreten: http://www.landesanglerverband-bdg.de/
Der Anglerverband ist übrigens älter das Bundesland Brandenburg: Noch vor der Wiedergründung des Landes am 15. September 1990 gründeten märkische Angler in Pätz (Landkreis Dahme-Spreewald) ihren Verband der märkischen Angler neu. Seit dieser Zeit lädt der Verband jährlich zum Landesanglerverbandstag ein. Vogelsänger gratuliert deshalb dem Präsidenten Gunter Fritsch, der den Verband seit einem Jahr erfolgreich führt, zum nunmehr 26-jährigen Bestehen.
„Der Landesanglerverband Brandenburg ist ein Garant für die gesamte Fischerei im Land. Er ist unverzichtbarer Bestandteil der Brandenburger Identität“, sagte Jörg Vogelsänger im Vorfeld der Veranstaltung. Was ist für den Angler neben Angel und Köder wohl das wichtigste? Eine Wasserfläche, die er für sein Hobby benutzen darf. Brandenburg hat nach erfolgreichen Verhandlungen mit dem Bund mehrere Gewässer und Gewässerteilflächen erworben. Und damit Zugänglichkeit und Nutzung dieser Areale für die Angler und Fischer gesichert.
Fast ein Vierteljahrhundert stellen die Brandenburger, die in ihren Reihen traditionell auch viele Berliner zählen, den mitgliederstärksten Landesverband im Deutschen Anglerverband (DAV). In seinen Regional- und Ortsvereinen sind Männer und Frauen, Mitglieder aller Generationen, aller sozialer Gruppen, aller Landesteile vertreten: Aktuell sind dies etwas mehr als 79.000 Mitglieder in etwa 1.250 Vereinen, davon rund zehn Prozent Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre.
Kooperationen mit anderen Landesverbänden haben auch Vorteile für die Mitglieder: So können Brandenburger mit geringen Zusatzbeiträgen auch in anderen Gewässern angeln. Seit 1999 ist der Landesverband Berlin Mitglied im Landesanglerverband Brandenburg e.V. Seit 2003 besteht eine Vereinbarung mit dem Verband Deutscher Sportfischer (VDSF) in Mecklenburg-Vorpommern zur gegenseitigen Nutzung der Verbandsgewässer mit einem geringen Zusatzbetrag.
Schon frühzeitig suchte der LAVB den Kontakt mit den polnischen Nachbarn, so dass auch Gewässer des polnischen Anglerverbands für die Mitglieder genutzt werden dürfen. Im Jahre 2007 mündete dies in eine erste Vereinbarung zur gegenseitigen Beanglung der Verbandsgewässer. Damit standen den Brandenburgern in Polen zunächst mehr als 50.000 Hektar zu Verfügung. 2008 wurde die Zusammenarbeit mit dem polnischen Anglerverband erweitert. Nunmehr können die Märker gegen einen Zusatzbeitrag von 25 Euro etwa 100.000 Hektar polnische Gewässer beangeln. Seit dieser Zeit haben sich brandenburgische und polnische Angler erstmals gemeinsam in Besatzprojekten engagiert.