Rundfunk: Es begann in KW

Veröffentlicht am 30.10.2023 in Allgemein

"Achtung! Achtung! Hier ist die Sendestelle Berlin!" quakte es am 29. Oktober 1923 es über den Äther. Damals ging die allererste Sendung des „Unterhaltungsrundfunks“ vom Berliner Vox-Haus auf Welle 400 über den Äther.

Gemeint war Mittelwelle 400 Meter. 500 offizielle Hörer mit ihren registrierten Geräten durften die Sendung, aus gestrahlt über einen Mast auf dem Funkerberg bei Königs Wusterhausen. (Landkreis Dahme Spreewald), offiziell empfangen. Sie hatten für die "Hör-Gewährung" gezahlt: Für eine monatliche Gebühr von 350 Milliarden Mark. Deutschland erlebte gerade den Höhepunkt der Inflation. Mit der der Rentenmark im Dezember 1923 sank die Rundfunkgebühr in der Weimarer Republik auf zwei Rentenmark.

Die öffentliche Beachtung zur Radio-Premiere hielt sich in Grenzen. Doch binnen kurzer Zeitt entdeckten Macher und Hörer, was in dem wirklich "neuen" Medium alles steckte.

Nachtrag: Die wahrscheinlich vollständige Geschichte zum Rundfunk im Kaiserreich und der Weimarer Republik beschrieb der rbb mit 29. Oktober 1923 Hundert Jahre Radio und acht Irrtümer zur Entstehungsgeschichte

Radio war längst nicht alles

Doch das Zeitalter der Massenkommunikation war längst angebrochen: Jeden Tag mehrmals schrien Zeitungsjungen in den Metropolen die Schlagzeilen der Boulevardblätter aus voller Kehle. Den Rotationsdruck gab es bereits, der gleichzeitig Texte und Bilder auf Papier herstellte, gab es seit dem Jahre 1902.

Auch das Kino flimmerte seit Beginn des 20. Jahrhunderts weltweit: Zunächst mit Klamotten a la Charly Chaplin, Ben Turpin und Buster Keaton, dann mit abendfüllenden Kinoprogrammen wie Metropolis (zuerst ein Flop) oder „Professor Unrat“ mit Marlene Dietrich, schon mit Ton.

Telefon war für Bürgertum Pflicht

Auch das Telefon war längst salonfähig und war aus modernen Unternehmen nicht wegzudenken. Zu Beginn des 1. Weltkriegs gibt es allein in Berlin bereits 150.000 Telefonanschlüsse, im Jahre 1936 sind es im Reich bereits 6.647 Ortsnetze (25,893 Millionen km Leitungen) mit 1,95 Mill. Haupt- und 1,35 Mill. Nebenanschlüssen sowie 86.000 öffentliche Telefonzellen.

Zur ersten Radio-Sendung Anne 1923 spielte noch ein Zwei-Mann-Orchester (Cello und Klavier)  und Schellackplatten drehten sich auf einem Grammophon: Mozart, Beethoven, Schumann oder Mendelssohn waren zu hören. Also Live und Konserve gemischt.

Das Radio war zu damaliger Zeit übrigens echtes Hightech, erlebte einen wilden Start. Wilde Zwanziger, Roaring Twenties eben. Bereits im Juni 1925 gründete sich in Berlin ein reguläres Rundfunkorchester. Schon im November folgte die erste Live-Reportage vom Fußballspiel zwischen Preußen Münster und Arminia Bielefeld. 1930 registrierte das Radiosender in Deutschland mehr als drei Millionen Hörer.

Fernsehen folgte schnell

Bereits 13 Jahre später nach dem ersten Rundfunk-Ton folgten die ersten Versuche mit dem Fernsehen. Die Braunsche Röhre war serienreif. Im Jahr 1936, nicht daheim, sondern in ausgewählten Orten. Der Krieg der Nazis bremste die Entwicklung.

An den „Instrumenten der Massenkommunikation“ (eineitig von oben nach unten ausgerichtet) fanden vor allem Faschisten und Nationalsozialisten in Europa Gefallen. In den Wohnstuben des 1000-jährigen Reiches plärrten Volksempfänger und auf Aufmarschplätzen schallten Lautsprecher braune Parolen. Keiner sollte der Propaganda entkommen.

Radio als Propaganda-Instrument

Der Hörfunk in Deutschland war lange Jahre staatlich gelenkt. Nach der Revolution 1918 und den gewalttätigen Konflikten der frühen Weimarer Republik fürchteten die Regierenden, dass der Funke des Protests durch drahtlose Medien auf die Volksmassen überspringen könnte. Die einst blühende Radiolandschaft war ab 1933 gleichgeschaltet. Bei Reden von Hitler und Goebbels standen Hunderttausende vor den Lautsprechern stramm. Den Zeitungen und Illustrierten ging es nicht anders, die NSDAP brachte alle Verlage des Reiches in ihre Herrschaft.

Am Funkerberg von Königs Wusterhausen steht der 60 Meter hohe Mast immer noch. Gut von der Autobahn aus zu sehen. Der Rundfunk ist heute längst nicht mehr „die Quelle“ für aktuelle Information, Auch das zeitlich gestaffelt ablaufende Fernsehen verliert beim „Konsumenten“ seine Vormachtstelle.

Jetzt hat uns das Internet im Griff

Das Internet mit seinen „unendlichen Möglichkeiten“, wie es immer wieder so schön dumm heißt, wenn einem Autor die passenden Begriffe fehlen, wenn es um Schilderung von Inhalten aus dem Netz geht, ist längst Alltag geworden. Das Informationsangebot reicht von seriösen, sauber aufbereiteten Informationen, jede Menge Unterhaltung, über harmlosen bis horrenden Blödsinn und schließlich üblen Fake-News, Lügen und dreister Propaganda. Und das in Bild und Ton.

Der russisch/britische Schauspieler, Komiker und Lebensphilosoph Peter Ustinov hatte es einmal auf den Punkt gebracht: "Fernsehen kann sehr schlau machen, aber auch entsetzlich dumm". Das gilt wohl für jedes Medium! Ob neu oder alt! Für jung und alt. (Über ein Jahrhundert Massenkommunikation (1923 bis 2023) fabulierte Hajo Guhl)

 
 

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