Die Paarungszeit für die kleinste heimische Hirschart - die Rehe hat begonnen. Von Mitte Juli bis Mitte August verlieren sie ihre natürlichen Hemmungen und kreuzen ohne Scheu selbst dicht befahrene Straßen. In der Blattzeit genannten Phase verändert sich das Verhalten der Tiere. Es wird deutlich aktiver, insbesondere das männliche Wild.
Auto- und Motorradfahrer sollten auf Bundes-, Landes- oder Kreisstraßen außerhalb von Ortschaften nicht nur während der Morgen- und Abendstunden mit Wildwechsel an Waldrändern aber auch Ackern und Wiesen rechnen. Die erregten Tiere queren jetzt ganztägig unverhofft über Straßen und Wege. Dabei folgt einem ersten Reh bisweilen unverhofft noch ein zweites, oder gar ein drittes.
Kraftfahrer sollten jetzt den Verkehrszeichen für Wildwechsel (Gefahrzeichen nach Anlage 1 zu § 40 StVO: Verkehrszeichen 142 Wildwechsel) besondere Beachtung schenken. Dazu gehört: Fuß vom Gas und stets bremsbereit sein. Eine „angepasste Fahrweise“ bietet erfahrungsgemäß die beste Voraussetzung, Wildunfälle zu vermeiden, oder zumindest den Schadensumfang zu begrenzen.
Die Brunftzeit ist nicht zu unterschätzen: Im Jagdjahr 2014/2015 waren rund 10.000 Stück Schalenwild in Wildunfälle verwickelt. Mit etwa 70 Prozent der Gesamtzahl sind Rehe mit Abstand am häufigsten an Unfällen beteiligt. Die Dunkelziffer nicht berücksichtigt. Unfälle von kleineren Wildtieren, wie Hasen, Kaninchen oder Füchsen werden erst gar nicht nicht erfasst.
Zum Schalenwild zählen die in Brandenburg vorkommenden Wildarten. Einige Ranz-, Brunft-, Rammel-, Rausch-, und Balzzeiten:
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Rehwild: Mitte Juli bis Mitte August
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Rotwild, September - Oktober
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Damwild, Oktober - November
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Muffelwild: November - Dezember
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Schwarzwild: (Wildschwein) Rauschzeit, November - Dezember)