Kaum zu glauben: Multikulti in Brandenburg

Veröffentlicht am 10.05.2017 in Landespolitik

Der Hauptausschuss des Brandenburger Landtags hat das Siedlungsgebiet der Sorben (deutsche Bezeichnung Wenden) erweitert. Mit Zustimmung des Haupt­ausschusses des Brandenburger Landtags ist das Verfahren zur Neu-Aufnahme von acht weiteren Gemeinden in das Siedlungsgebiet der Sorben abgeschlossen. Nunmehr gehören 43 Städte und Gemeinden im Süden Brandenburgs ganz oder teilweise zum anerkannten Siedlungsgebiet. Ein kleiner Rückblick in die Geschichte des Landes. Mit einem Seitenhieb auf die Gegenwart.

Die slawisch-stämmige Bevölkerung lebt seit rund 1.500 Jahren in der Lausitz. Für sie bedeutet die Entscheidung in erster Linie eine Anerkennung und Würdigung ihrer Jahrhunderte alten Kultur, Sprache und Traditionen. Vor allem Kinder und Jugendliche erhalten mit der Aufnahme in das Siedlungsgebiet die Möglichkeit, Niedersorbisch zu lernen. Damit können Sorben bzw. Wenden ihre Identität bewahren und fortentwickeln.

Die Wahrung des Sorbischen soll die Anerkennung und Wertschätzung der eigenen Geschichte Brandenburgs hervorheben und den Gedanken der Toleranz gegenüber Minderheiten stärken. So die Begründung. Im heutigen Sprachgebrauch heißt das schlicht „Multi-Kulti“. Und Brandenburg ist Multi-Kulti, wenn man genauer hinschaut.

Allein die letzten 350 Jahre sind eine Geschichte der fortwährenden geförderten, geduldeten und häufig auch illegalen Einreise in des Reiches Streusandbüchse Brandenburg und Preußen. Nach dem Dreißigjährigen Krieg kamen ab dem Jahre 1648 nacheinander: Westfalen, Hugenotten, protestantische Bayern und Österreicher, Juden, Franzosen, Flamen, Holländer, Schlesier, Pommern, Polen etc. Friedrich der Große hob wegen des Zuzugs neuer Landeskinder sogar die strikte Bindung zwischen dem Glauben des Landesherren und seiner Untertanen auf: „Möge jeder nach seiner Façon selig werden, ließ er verlauten. Der Alte Fritz sprach übrigens besser französisch als deutsch.

Auch wenn manche es nicht wahrhaben wollen: Brandenburg hat also Übung, wenn es darum geht, Zuwanderer aufzunehmen. Es hat sogar Übung darin, unterschiedliche Lebensweisen und Kulturen nicht nur zu ertragen sondern auch mit zu erleben.

In den vergangenen Jahren hat Brandenburg aktiv dazu beigetragen, die Kultur und Sprache der slawischen Minderheit zu schützen. So unterstützt das Land die Stiftung für das sorbische Volk jährlich mit 3,1 Millionen Euro. Und ab dem Jahre 2017 stehen jedes Jahr mehr als 100.000 Euro zur Verfügung, um den Gemeinden einen Ausgleich für Mehrkosten zu geben, die durch die Zugehörigkeit zum Siedlungsgebiet entstehen. Etwa für zweisprachige Ortsschilder oder Übersetzungskosten der Verwaltung.

 
 

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