Er war der "Arbeitslose mit dem Kind" und schrieb in Neuenhagen seinen wohl bekanntesten Roman. Der Schriftsteller Hans Fallada (eigentlich Rudolf Wilhelm Friedrich Ditzen) lebte hier zwei Jahre in einem Reihenhaus. Jetzt wurde dort sein Bronzerelief feierlich vorgestellt.
An mehreren Tagen im Juli wird dem 124. Geburtstag des Schriftstellers Hans Fallada (21. Juli 1893 in Greifswald) wie auch seines 70. Todestages (5. Februar 1947 in Berlin) in Neuenhagen mit mehreren Veranstaltungen wie Lesungen, historischer Spaziergang und herausragend die Bronzereliefenthüllung, gedacht.
Hans Fallada lebte zwei Jahre - von 1930 bis 1932 - in Neuenhagen im heutigen Falladaring 10. In dem Reihenhaus verfasste er seinen wohl bekanntesten Roman „Kleiner Mann – was nun?“ Zwei Personen stehen hier mit ihm im Zentrum des Geschehens: seine Frau Anna Ditzen und sein Sohn Ulrich (Uli). Dank der Unterstützung seiner Frau soll ihm dieses Werk überhaupt möglich geworden sein. Mit seinem Sohn Ulrich im Kinderwagen unternahm er täglich Spaziergänge durch Neuenhagen. Die Nachbarn verpassten ihm den Spitznamen „Arbeitsloser mit dem Kind“.
Das Bronzerelief, das Hans Fallada und seine Frau Anna Ditzen jetzt zeigt, hat der Neuenhagener Bildhauer Michael Klein als drittes Werk zum Wirken des Schriftstellers in Neuenhagen künstlerisch umgesetzt.
Der Bürgerverein Bollensdorf mit seinem Vorsitzenden Rainer Becker (SPD) engagierte sich für die Realisierung des Reliefs, bis alle Voraussetzungen geschaffen waren, um diese Tafel des Gedenkens in Bronze gegossen vor sich zu sehen. Große Unterstützung kam vom Brandenburger Ministerium für Kunst und Kultur.
Prominente Gäste bei der Enthüllung des Reliefs waren Achim Ditzen, der zweite Sohn von Hans Fallada und Anna Ditzen, Jörg Vogelsänger, Minister für Umwelt und Landtagsabgeordneter im Brandenburger Landtag. Erfreut mit übersprudelndem Stolz hielt der Neuenhagener Bürgermeister Jürgen Henze seine Laudatio.
An dieser Stelle ist der Hinweis, dass Hans Fallada bis zu seinem Lebensende SPD-Mitglied war, eine besondere Ehre, der hier anwesenden SPD-Politiker aller politischen Ebenen, wie auch der SPD-Bundestagskandidat Stephen Ruebsam.
Bei weiterem Informationshunger empfehle ich den Kontakt zur Bibliothek in Neuenhagen. Gespicktes Wissen breit gefächert, kann hier abgerufen werden, wie auf dem Spaziergang auf den Spuren von Hans Fallada und Sohn deutlich wurde. Text und Fotos: Marianne Hitzges