Sukzessionspark Lieberose: Der ehemalige Feldherrenhügel. Foto: Stiftung Naturlandschaften Brandenburg Brandenburgs Umweltminister Jörg Vogelsänger würdigte auf der Wildniskonferenz in Potsdam (8.-9. September 2015) die Arbeit der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg.
„Seit 15 Jahren ist die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg ein zuverlässiger Partner des Landes bei der Sicherung ökologisch wertvoller Flächen auf ehemaligen Truppenübungsplätzen“, erklärte Jörg Vogelsänger. Die Stiftung besitzt und betreut 12.800 Hektar Flächen auf vier ehemaligen Truppenübungsplätzen und engagiert sich mit ihrem Projekt Ökologischer Korridor Südbrandenburg insbesondere für den Biotopverbund.
Gibt es in Deutschland überhaupt Wildnis?
Über die Jahrhunderte haben Menschen in Europa und damit auch in Brandenburg eine Kulturlandschaft geformt. Selbst die größte Waldfläche im Land, die Schorfheide, wurde von Menschenhand geschaffen. In Deutschland sind echte Urwälder längst gerodet. Urwaldähnliche Wälder sind: Nationalpark Bayerischer Wald mit dem Höllbachgspreng, Nationalpark Harz, Teile des Thüringer Waldes, Nationalpark Kellerwald-Edersee Urwald Sababurg). Mit über 5.000 Hektar befindet sich im Nationalpark Hainich die größte nicht genutzte Laubwaldfläche Deutschlands.
Wie entsteht Urwald?
Die Natur wird sich selbst einfach überlassen. Abwarten bis sich ein Gleichgewicht von Bewuchs und Tierwelt hergestellt hat. Nur so kann im Laufe von mehreren Generationen eine Wildnis entstehen, die der ursprünglichen Vegetation in etwa entspricht. Echter Urwald ist das allerdings immer noch nicht. Die Spuren des Menschen sind für den Fachmann in diesem „Sekundärwald“ immer noch zu sehen.
Warum werden Wildnisgebiete überhaupt eingerichtet?
Wildnisgebiete bieten bei ausreichender Größe zahlreichen gefährdeten Pflanzen- und Tierarten Lebensraum. Sie sind notwendige ‚Laboratorien‘ für die Erforschung der biologischen Vielfalt und von natürlichen Prozessen. Für die Zukunft stellen sie ein Reservoir von Genen dar. Im gesamten Ökosystem einer Region erfüllt sie wichtige Aufgaben.
Wie groß ist die Wildnis in Brandenburg?
Brandenburg ist bereits auf einem guten Weg. Etwa 1,6 Prozent der Landesfläche sind bereits heute dauerhaft als Wildnisgebiete gesichert. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 0,6 Prozent. Der Bund hat hierfür Flächen des Nationalen Naturerbes an Naturschutzstiftungen und -verbände übertragen.
Kann ich mir das anschauen?
Die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg macht Wildnis erlebbar. Sie hat bereits 38 Kilometer Wanderwege auf ihren Flächen angelegt und bietet regelmäßig geführte Wanderungen und Exkursionen an. Der neue Sukzessionspark Lieberose lädt mit seiner Aussichtstribüne auf einem ehemaligen Feldherrnhügel zum Erleben und Entdecken ein. Mit diesem und weiteren Projekten zeigt die Stiftung, wie Wildnisschutz gerade auch auf Konversionsflächen zur Regionalentwicklung beiträgt.
So kommen Sie zum Feldherrenhügel von Lieberose:
http://www.stiftung-nlb.de/lieberose/component/content/article/261.html
Info:
http://www.stiftung-nlb.de/
https://de.wikipedia.org/wiki/Wald
https://de.wikipedia.org/wiki/Sekundärwald
www.wildniskonferenz.de