Kurz nach 18:00 an einer Brandenburger Schleuse! Der Bootsführer ruft übers Megaphon: „Dobrindt, mach die Schleuse auf! Ich will nach Brandenburg.“ Eine Karikatur, gedruckt auf 5000 Postkarten. Der Tourismusverband Seenland Oder-Spree setzt damit den Kampf um eine Verlängerung der Schleusen-Öffnungszeiten in den Storkower Gewässern unverdrossen fort. (Siehe: Brandenburgs Forstleute als Schleusenwärter)
Alle Versuche in den letzten Monaten, Einfluss auf den zuständigen Bundesverkehrsminister und das Wasser- und Schifffahrtsamt waren gescheitert. So führt der Verband einen Protest mit Witz und Charme fort. Touristik-Geschäftsführerin Ellen Rußig in Bad Saarow setzt auf eine Unterschriftenaktion: „Das Thema Wassertourismus und Schleusen muss im Gespräch bleiben“.
Die Karten sollen an das Berliner Ministerium geschickt werden. Können ebenso bei örtlichen Gäste-Informationen und bei der Scharmützelsee-Schifffahrt in Bad Saarow abgegeben werden. Dort gibt es auch die Postkarten. Ob ein Bundesminister sich davon erweichen lässt?
"Auf vernünftigem Weg haben wir es vergeblich versucht. Wir haben viele Gespräche geführt. Aber das Ministerium bewegt sich nicht. Wenn Worte kein Gehör finden, klappt es vielleicht mit einer Karikatur", meint Ellen Rußig.