Knappe 15 Jahre hat es gedauert: Jetzt ging der Berliner Strom-Nordring als Höchstspannungsleitung ans Netz. Knapp 200 Millionen Euro 204 Masten, 1800 Kilometer Kabel und Umspannwerke gekostet. Die Freileitung steht zwischen den Brandenburger Umspannwerken Neuenhagen im Osten und Wustermark im Westen der Hauptstadt. Ganz unter Höchstspannung steht das Bauwerk noch nicht. Erst sukzessive wird von von derzeit 220 Kilovolt (kV) auf 380 kV Höchstspannung umgestellt. Soweit die technischen Daten.
Die hochgerüstete Stromtrasse soll die Metropolregion fit machen: Für die Energiewende und die Notwendigkeit große Strommengen über große Distanz mit möglichst geringen Verlusten zu transportieren. Und zur Sicherheit: Der Anschlag auf den einen Hochleitungsmast bei Grünheide legte Wohngebiete, Dienstleister sowie Unternehmen, darunter Tesla lahm.
Eine Modernisierung des Stromnetzes ist also dringend geboten. Es gab also gute Gründe, dass die Polit-Prominenz darunter Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) und die Berliner Amtskollegin Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) bei dem feierlichen Start anwesend waren. Für Steinbach trotz langer Zeit der Planung und diverser gerichtlicher Auseinandersetzungen eine Erfolgsgeschichte. „Brandenburg und Berlin wachsen als Energie-Region weiter zusammen.“
Jörg Vogelsänger (SPD), Landtagsabgeordneter für Neuenhagen: „Eine stabile Versorgung mit Energie und Wasser sind Grundvoraussetzungen für eine hohe Lebensqualität und gute Arbeitsplätze“.
Hintergrund
Von den Offshore-Windanlagen Deutschland wird Strom bereits über das
Nordlink-Kabel nach Norwegen geleitet. Mit der Energie wird Wasser in Stauseen gepumpt, die wiederum bei Bedarf Strom nach Deutschland liefern. Die
Sued-Link-Trasse funktioniert dagegen noch nicht. Bayern kommt (wollte) einfach nicht voran mit seinen Planungen.