Brandenburg kann schon seit einiger Zeit mit Spitzenwerten im Ökolandbau aufwarten: So ist der Landkreis Dahme-Spreewald seit Jahren bundesweit der Landkreis mit dem höchsten Flächenanteil - 31,4 Prozent - bei Bio. Landesweit wurde nun die Elf-Prozent-Marke geknackt: Aktuell sind 11,4 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche für das Öko-Kontrollverfahren gemeldet.
Mit 155.431 Hektar ökologischer Anbaufläche ist nach Auswertung des Brandenburger Agrar- und Umweltministeriums im Land der bisher höchste Wert erreicht worden. Jeweils zum 15. April melden die Länder die Öko-Kontrollfläche an den Bund.
Im Jahre 2017 waren noch landesweit 145.812 Hektar für das Öko-Kontrollverfahren angemeldet worden. Brandenburg zählt damit im Bio-Bereich zur bundesweiten Spitze. Wegen des Nachholeffekts gab es in der Anfangszeit nach Wiedergründung des Landes besonders hohe Zuwächse.
Die Öko-Anbaufläche stieg im Jahr 2016 bundesweit im Vergleich zum Vorjahr um 14,9 Prozent auf 1,25 Millionen Hektar. Damit wurden 7,5 Prozent aller Ackerflächen in Deutschland ökologisch bewirtschaftet. Zur Jahrtausendwende waren es nur 3,2 Prozent.
Agrar- und Umweltminister Jörg Vogelsänger: „Brandenburger Landwirte stellen sich der Herausforderung, auf noch mehr landwirtschaftlichen Nutzflächen nach ökologischen Standards zu produzieren. Ausdruck dafür ist ein dickes Plus von 9.619 Hektar für das Jahr 2017 im Vergleich zum Jahr 2016. Damit erhöht sich der Anteil der Ökofläche in Brandenburg bezogen auf die gesamte Landwirtschaftsfläche von 10,7 auf 11,4 Prozent.“ Gestiegen ist auch die Anzahl der Erzeuger im Bereich Urproduktion und Verarbeitung von 826 auf 838 Betriebe.
Nicht alle Flächen, die von Öko-Bauern im Kontrollverfahren angemeldet sind, werden auch für eine Flächenförderung beantragt. So liegt die aktuelle Förderfläche im Ökologischen Landbau bei 120.000 Hektar. Hinzukommen nochmal knapp 8.000 Hektar neue Antragsflächen. Die verbleibenden Flächen im Öko-Kontrollverfahren werden in der Regel über andere Maßnahmen im Kulturlandschaftsprogramm (KULAP), wie die Grünlandextensivierung, gefördert.
Zum Landespaket der Unterstützung für Ökobetriebe gehört die Förderung einzelbetrieblicher Investitionen, die Marktstrukturverbesserung, die Europäische Innovationspartnerschaft (EIP) und die Zusammenarbeit für eine markt- und standortgerechte Landwirtschaft.