Die Folgen des Klimawandels, der sparsame Umgang mit den Ressourcen Wasser und Boden. Das Thema Tierwohls. Die Digitalisierung in der Landwirtschaft. Die Überprüfung von Wertschöpfungsketten und deren logistische Gestaltung und Einbindung in den gesamten Produktionsablauf.
Das alles sind Themen, mit denen sich der Landwirt in Zukunft immer stärker beschäftigen wird. Sie gehören zu den Projekten der Europäische Innovationspartnerschaft „Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit“ (EIP-AGRI). Brandenburgs Agrar- und Umweltminister Jörg Vogelsänger hat heute in der Heimvolkshochschule am Seddiner See sechs Förderbescheide für das Jahr 2018 übergeben.
Bereits zum dritten Mal seit 2015 hatte das Ministerium Operationelle Gruppen aus Landwirten, Wissenschaftlern und anderen Akteuren aufgefordert, ihre Bewerbungen bei der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) einzureichen. Nach einer umfassenden Prüfung der Anträge werden folgende Projekte gefördert:
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Entwicklung des KUH-mehr-WERT-Navigators zur besseren Vereinbarung von Leistung und Tiergesundheit
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Entwicklung und Erprobung eines Verfahrens zur sicheren Qualitätssteigerung in der Grassilageproduktion
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Innovative Stallbegrünungssysteme zur Verbesserung von Haltung und Umweltverträglichkeit
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Entwicklung einer bedarfsgerechten und schlagbezogenen Flüssigdüngung
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Akustisches Früherkennungssystem von Vorratsschädlingen in Getreidesilos
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Regionales Bio-Gemüse aus Brandenburg
Vogelsänger: „Noch mehr als bisher wird in Zukunft die Nutzung des wissenschaftlichen Fortschritts die Produktivität und Nachhaltigkeit der Brandenburger Landwirtschaft bestimmen. Dabei ist es sehr wichtig, dass Landwirte, Wissenschaftler und andere Akteuren zusammenarbeiten und die Ergebnisse schnell auf den Weg gebracht werden. Die Landwirte übernehmen in diesem Programm eine Schlüsselrolle: Ihre Probleme bestimmen die Forschungsthemen. Sie sind gleichzeitig Akteure im Prozess der Lösungsfindung und auch die ersten Nutzer der zu erwartenden Ergebnisse.“
Bisher 20 Brandenburger Projekte im Rahmen
Dabei sind 81 Agrarbetriebe in die Projekte eingebunden. Weiterhin sind 30 Wissenschaftler aus 15 Einrichtungen, 20 Firmen aus dem Bereich Landtechnik und 14 Vertreter aus insgesamt 11 Verbänden und Vereinen sowie 11 Berater beteiligt. Die unterschiedlichen Akteure arbeiten in Gruppen zusammen und widmen sich gemeinsam der Lösung der jeweiligen Projektaufgabe.
Die bewilligten Projekte sind zu 24 Prozent Probleme im Acker- und Pflanzenbau, zu 28 Prozent Fragen zur Tierhaltung, zu 32 Prozent zum Gartenbau und zu 16 Prozent Lösungen im Rahmen von Wertschöpfungsketten.
Fördermittel stehen voraussichtlich auch für einen vierten Aufruf zum 15. März 2018 zur Verfügung. Interessierte Antragsteller mit innovativen Projektideen können sich rechtzeitig an den Innovationsdienstleister gsub (Telefon: 030/ 28 40 93 30) wenden.
Da EIP für Europäische Innovationspartnerschaft steht und es in diesem Programm um die Vernetzung und Weitergabe von Ergebnissen geht, sind alle Akteure verpflichtet, Informationen und Ergebnisse öffentlich zu präsentieren. Das Brandenburger Agrar- und Umweltministerium bietet auf einer eigenen EIP-Seite genauere Beschreibung der Projekte und der mitwirkenden Akteure.
Die EIP-Projekte werden von Praktikern, Wissenschaftlern, Beratern, Unternehmen sowie Verbänden und Vereinen in Netzwerken umgesetzt. Für das Programm werden von der Europäischen Kommission im Rahmen des Agrarfonds ELER beachtliche Fördermittel zur Verfügung gestellt, um Forschung und Wertschöpfung in der Agrar- und Ernährungswirtschaft zu unterstützen. Für die Länder Brandenburg und mit einem kleineren Teil Berlin stehen 25,6 Millionen Euro bis 2020 zur Verfügung.