Deutschlands Landwirte sind mit ihren Traktoren in dieser Woche auf den Straßen unterwegs und blockieren Zufahrten von Autobahnen und Städten. Der Landtagsabgeordnete Jörg Vogelsänger (MdL) und ehemalige Landwirtschaftsminister Brandenburg hat mit den Agrar-Demonstranten in Strausberg gesprochen. Seine Eindrücke:
„Wir alle sind auf unsere Landwirte angewiesen. Essen will und muss jeder von uns. Zudem haben wir den Wunsch, dass möglichst viele Lebensmittel regional erzeugt werden“, so der SPD-Politiker.
Das alles geht nur, wenn es die Betriebe auch leisten können. Die können es nur bei verlässlichen Rahmenbedingungen. Bereits in der neuen Förderperiode der Europäischen Union gab es starke Einschnitte, insbesondere bei den Flächenprämien“.
Dazu kämen aktuell Kürzungen bei der Gemeinschaftsaufgabe von Bund und Ländern. Hier würden Investitionen in Landwirtschaft und im ländlichen Raum unterstützt. Auch gekürzt würden Mittel für die landwirtschaftliche Unfallkasse. Vogelsänger: „All das dürfen wir nicht ausblenden. Es ist eben nicht „nur“ der Agrardiesel! Die Rücknahme der Kürzungen beim Agrardiesel wären nur ein Akt der Vernunft“.
All dies ist für den Brandenburger Landtagsabgeordneten Grund genug diese Kürzung vollständig zurückzunehmen. „Wir müssen feststellen, eine Schmerzgrenze ist nicht nur erreicht, sondern überschritten“.
Vogelsängers Eindruck von der Demo: „Wer die Proteste miterlebt, sieht deutlich, es gibt viel, viel Solidarität mit unseren Landwirten“. Als Landwirtschaftsminister habe er fast ein Jahrzehnt die Landwirte als verlässliche Partner schätzen gelernt. „Ich bin seit dieser Zeit deshalb aus Überzeugung weiter Mitglied im Bauernverband“.