Mit auf Wache in Dolgelin in Märkisch-Oderland: Landrat Gernot Schmidt – hier in seiner Funktion als Vorsitzender des Forums Natur – und mit dem Präsidenten des Landesbauernverbands, Henrik Wendorff, ebenfalls Vorsitzender des Forums Natur. Am Wachfeuer suchten das Gespräch mit Weidetierhaltern und interessierten Bürgern suchen.
Agrar- und Umweltstaatssekretärin Carolin Schilde traf in Krielow im Landkreis Potsdam-Mittelmark auf den Präsidenten des Bauernbunds Brandenburg, Marco Hintze, sowie Dirk Wellershoff, Präsident des Landesjagdverbands, und Lars Dettmann, Geschäftsführer des Landesfischereiverbands.
Das Fachgespräch zum Thema Wolf im brandenburgischen Landtag hatte am Mittwoch, 22. März gezeigt, „dass noch nicht bei allen angekommen ist, dass sich die Situation immer weiter zuspitzt und die Kosten für Prävention und Entschädigung aus dem Ruder zu laufen drohen“, so Vogelsänger.
Wölfe sind in der Europäischen Union in der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie in Schutzkategorien eingestuft – allerdings vor Jahrzehnten, also zu einem Zeitpunkt, als es westlich von Oder und Neiße keinen heimischen Wolf gab. Von den rund vier Dutzend Rudeln in Deutschland streift heute etwa die Hälfte dauerhaft oder wenigstens zum Teil durch märkische Wiesen und Wälder.
Dazu Jörg Vogelsänger: „Nach der Rückkehr der Wölfe gilt es, sachlich und pragmatisch damit umzugehen. Die Sorgen und Nöte der Weidetierhalter sind in der Politik angekommen. Neben den bereitgestellten Finanzhilfen für den Schutz vor Übergriffen des Raubtiers, arbeiten wir zurzeit an der Weiterentwicklung des Brandenburger Wolfsmanagementplans. In Groß Schönebeck wird aktuell mit Fördermitteln ein Wolfsinformations- und Herdenschutzzentrum etabliert. Die Einsetzung von zwei Wolfs- und Herdenschutzmanagern ist in der Zielgeraden. Wir wollen eine Wolfsverordnung, um ein einheitliches Vorgehen in allen Landkreisen im Falle eines verhaltensauffälligen Wolfs zu gewährleisten. Wenn wir auch bei der ländlichen Bevölkerung die Akzeptanz für den Wolf hoch halten wollen, brauchen wir neue Strategien und insgesamt eine Verständigung darüber, wie Nutztiere am besten zu schützen sind.“