Verkehr: Strom oder nicht Strom, das ist hier die Frage

Veröffentlicht am 06.08.2019 in Umwelt

Zu viele Staus in den Städten, zu schlechte Luft, zu geringe Lebensqualität - die Verkehrswende ist aus Sicht vieler Menschen in Deutschland dringend notwendig. Um die CO2-Emissionen zu senken und die im Pariser Klimaabkommen gesetzten Ziele zu erreichen, müssen die entscheidenden Schritte nach Einschätzung von Experten auch im Verkehrsbereich jetzt eingeleitet werden“, so lautete der Einstieg in das Thema bei tagesschau.de. Über Staus, schlechte Luft und fehlende Radwege in Städten ärgern sich viele. Eine echte Verkehrswende müsste zulasten der Autofahrer gehen. Diesen Schritt scheuten viele Politiker. Doch stimmt das so? Erst einmal eine Bestandsaufnahme!

Doch wo bieten sich nun echte Alternativen an? Die Rezepte scheinen einfach. Weniger Autos in den Ballungsgebieten und den Metropolen. Raus aus dem Auto – rauf aufs Fahrrad. Elektrofahrzeuge statt Otto- oder Dieselmotoren. Flüge vermeiden und auf die Öffentlichen Verkehrsmittel wie Busse und Bahnen umsteigen. Das liest sich zuerst recht plausibel, doch es hakt überall, wenn man einmal genauer hinschaut.

Beginnen wir – in Deutschland unüblich – mit den positiven Aspekten!

  • Das Fahrrad mit dem Elektromotor (genannt Pedelec und mit Geschwindigkeiten bis 25 km/ h) ist kein Spielzeug und vor allem keine Eintagsfliege: 980.000 mal im Jahr 2018 verkauft. Das einhellige Urteil der Experten laut: Das E-Bike ist gesund.
    Der Auftrag an die Politik lautet daher: Schafft in den Städten Platz für Fahrräder mit und ohne Motor.
    Radschnellwege für Berlin und sein Umland sind dringend notwendig.

  • Die Metropolregion Berlin hat eine gute Infrastruktur, was die Öffentlichen betrifft: Die Hinterlassenschaft aus dem Kaiserreich und der Weimarer Republik mit ihren Bahnstrecken ist eine gute Grundlage für U- und S-Bahnen. Schienen und Bahnhöfe wurden allerdings Jahrzehnte auf Verschleiß gefahren. Strecken liegen noch brach, zum Beispiel ein zweites Gleis nach Potsdam. Der Nachholbedarf ist immens und die Elektronisierung wird noch viel Zeit und Geld kosten.

  • Autonome Busse und Rufbusse: Modellversuche und Testfahrten laufen bereits in Brandenburg, genauer gesagt vom VVB im Landkreis Teltow-Fläming. In Wusterhausen, Landkreis Ostprignitz-Ruppin startete der Probebetrieb mit einem fahrerlosen Elektro-Kleinbus. Bis Juni 2020 soll das Streckennetz schrittweise ausgebaut werden. Wie sich diese Busse tatsächlich durchsetzen und in welchen Regionen ist offen. Was für sie spricht: Langfristig gibt es nicht genügend Fahrer*innen, die den Öffentlichen Nahverkehr überhaupt am Laufen halten. Die BVG sucht jetzt schon händeringend Chauffeure (Deutsche finden sich übrigens schon gar nicht).

  • Das heissgeliebte Auto: Verabschieden wir uns doch einfach von unserer heiß geliebten Familienkutsche. Ohne auf sie zu verzichten! Doch das Auto wird immer schwerer. Die Golfklasse wiegt heute rund 1400 Kilo aufwärts, SUV schaffen es auf über zwei Tonnen. Mit Akkus kommen noch einmal locker, je nach Ausstattung bis zu 500 Kilo dazu. In der Stadt braucht das kein Mensch. Diese Muskelpakete aus Blech passen auf keinen Standard-Parkplatz und verstopfen die Straßen. Dabei hatte es mit dem Smart schon einmal so gut angefangen, was die Größe betrifft. Der steigt jetzt auf Akkus um, begleitet vom Aachener e-go-live. Beides sind reine Stadtautos. Wer mit der Familien in den Urlaub möchte, nimmt einem Leihwagen oder fährt mit dem Zug. Wer genau rechnet, kommt dabei sogar billiger weg.

  • Der Umstieg von Diesel auf Elektro könnte beim Lieferverkehr in den Städten dagegen klappen. Die Post betreibt schon ihre Street-Scooter und bietet sie auch an. Handwerker und Dienstleister legen in den Städten mit ihren Transportern kaum 100 Kilometer pro Tag zurück. Über Nacht kann auf dem Betriebshof getankt werden. Mit Strom versteht sich.

  • Wasserstoffantrieb: Seit einem halben Jahr pendelt der Coradia iLint auf einer Nahverkehrsstrecke durch den Norden Deutschlands, zwischen Buxtehude und Cuxhaven. An der Endstation gibt es eine Tankstelle für den Wasserstoff. Brennstoffzellen auf dem Dach des Zuges erzeugen Strom für die Elektromotoren, der Rest ist Wasserdampf…

Der Haken an der Sache oder die Kehrseite der Medaille

Die Geschichte der Mobilität hat uns eines gelehrt: Je besser die Verkehrsverbindungen werden, desto mehr Menschen benutzen sie auch! Das erlebte Berlin in den Zwanziger Jahren. Mit der Einführung der S-Bahn im Münchner Großraum Anfang 1970er wuchs die Zahl der Pendler stetig. Der Individualverkehr nahm im gleichen Maße zu. Die erhoffte „Verkehrsberuhigung“ blieb wie auch in anderen Regionen aus.

Der typische Berufspendler fährt mit dem Auto zur Arbeit. Im Ländlichen Raum sind es mehr als 70 Prozent. In den Metropolregionen kommt hingegen schon jeder Zweite mit dem ÖPNV, per Fahrrad oder zu Fuß.

Belohnungen wie vergünstigte Monats- oder gar Jahreskarten hatten langfristig wenig Einfluss auf den Autoverkehr. Zum Beispiel Firmen-Tickets für Mitarbeiter. So sinnvoll ein 365-Euro-Ticket für den Berliner Raum auch sein mag, es ist nicht zu Ende gedacht.

Akkus, hergestellt mit seltenen Erden wie Lithium, sind teuer und vor allem kein sauberer Rohstoff. Batterien haben eine geringere Energiedichte als ein voller Benzintank. Stromer werden kaum die Reichweite von Fahrzeugen mit fossilen Brennstoffen erreichen. Für Fahrzeuge, die im ländlichen Raum unterwegs sind, ist das ein Problem.

Die Energie, sei es Strom oder als Zwischenträger der Wasserstoff, ist nur klimaneutral, wenn es aus Solar-Parks oder Windkraft-Anlagen stammt. Kommt es aus Kraftwerken, die mit fossilen Brennstoffen Energie erzeugen, werden die Abgase aus dem Auspuff eines Autos nur zum Schornstein am E-Werk umgeleitet.

 
 

Für Sie vor Ort

Bürgerbüro NEUENHAGEN
Sprechzeiten
Dienstag    14:00 - 18:00 Uhr
Mittwoch   14:00 - 18:00 Uhr
Freitag          9:00 - 12:00 Uhr

Ernst-Thälmann-Straße 32A
15366 Neuenhagen bei Berlin
Telefon 03342/ 212 446
E-Mail wk(at)joergvogelsaenger.de

Bürgerbüro ERKNER
Sprechzeiten
Montag          13:00 - 16:00 Uhr
Mittwoch       09:00 - 12:00 Uhr
Donnerstag   13:00 - 16:00 Uhr
Friedrichstraße 22a

15537 Erkner
Telefon 03342/ 212 446
E-Mail wk(at)joergvogelsaenger.de

Bitte verabreden Sie einen Termin mit dem
Landtagsabgeordneten Jörg Vogelsänger

Ihr Bundestagsabgeordneter

Mathias
Papendieck

Wo ist was los?

Alle Termine öffnen.

20.04.2024, 15:00 Uhr - 17:00 Uhr Heimspiel FV Erkner, Landesliga Süd Brandenburg
Änderungen vorbehalten: FV Erkner FV Erkner gegen SV Frankonia Wernsdorf

20.04.2024, 15:00 Uhr - 16:45 Uhr Fußball, Brandenburg-Liga: SV Germania Schöneiche
20.04.24 15 Uhr SV Germania 90 Schöneiche - Oranienburger FC Eintracht https://www.germania-schoeneic …

20.04.2024, 19:00 Uhr - 20:30 Uhr Volleyball der TSGL Schöneiche, 2. Bundesliga Nord
https://www.tsgl-schoeneiche.de/volleyball/ Die Spieldauer variiert Gegen SV Lindow-Gr …

Alle Termine

Nachrichten

17.04.2024 18:16 Rolf Mützenich zur China-Reise des Bundeskanzlers
China-Reise des Bundeskanzlers: Wichtige Impulse für eine gemeinsame Diplomatie Rolf Mützenich, Fraktionsvorsitzender: Erneut hat ein direktes Gespräch des Bundeskanzlers mit Präsident Xi wichtige Impulse für eine gemeinsame Diplomatie im Krieg in der Ukraine geben können. Nicht umsonst ist die Reise des Bundeskanzlers vom ukrainischen Präsidenten Selenskyj sehr positiv bewertet worden. „Erneut hat ein direktes Gespräch… Rolf Mützenich zur China-Reise des Bundeskanzlers weiterlesen

16.04.2024 15:10 Bernd Westphal im Podcast zur wirtschaftlichen Lage in Deutschland
“Wir werden nicht das Streichkonzert im sozialen Bereich machen. Ganz im Gegenteil” In der aktuellen Folge des Podcasts „Lage der Fraktion“ ist Bernd Westphal zu Gast, der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Fraktion. Er erklärt, warum die wirtschaftliche Lage besser ist, als viele sagen; dass die Kritik der Wirtschaftsverbände an der Bundesregierung unangemessen ist, und, wieso die… Bernd Westphal im Podcast zur wirtschaftlichen Lage in Deutschland weiterlesen

15.04.2024 15:11 Statement der stellvertretenden Vorsitzenden der Ampel-Fraktionen zur Einigung beim Klimaschutzgesetz
Einigung beim Klimaschutzgesetz und Solarpaket Die Regierungsfraktionen haben sich in den parlamentarischen Beratungen beim Klimaschutzgesetz und Solarpaket geeinigt. Matthias Miersch, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion: „Endlich der Durchbruch: Wir integrieren europäische Regelungen in das Klimaschutzgesetz und stellen damit mehr Verbindlichkeit her. Selbstverständlich gelten die CO2-Minderungsziele des gültigen Gesetzes gleichzeitig weiter. Durch die Novelle darf kein Gramm… Statement der stellvertretenden Vorsitzenden der Ampel-Fraktionen zur Einigung beim Klimaschutzgesetz weiterlesen

23.03.2024 09:27 Nord-Süd – Neu denken
Wenige Tage nach seiner Reise nach Namibia, Südafrika und Ghana hat der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil auf der Veranstaltung „Nord-Süd – Neu denken“ eine programmatische Rede zu einer modernen Nord-Süd-Politik gehalten. Weiterlesen auf spd.de

22.03.2024 13:25 Eine starke Wirtschaft für alle – Eine moderne Infrastruktur für alle
Wir machen Politik für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, nicht für Lobbyverbände. Das ist soziale Politik für Dich. Quelle: spd.de

Ein Service von info.websozis.de