Insgesamt 2,5 Millionen Euro werden für die Entschlammung der Vorsperre Bühlow an der Talsperre Spremberg bereit gestellt. Das berichtete Agrar- und Umweltminister Jörg Vogelsänger heute im Brandenburger Landtag. „Damit ist die Finanzierung eines Großversuchs zur Sedimentierung von Eisenockerschlamm und die Räumung der Vorsperre, die eine wesentliche Entlastung der Talsperre Spremberg mit sich bringt, gleichermaßen gesichert“. Der Steuerungs- und Budgetausschuss für die Braunkohlensanierung hatte die Maßnahme einen Tag zuvor beschlossen.
Der zwischen dem Landesamt für Umwelt (LfU) und der Lausitzer und Mitteldeutschen Berbau-Verwaltungs GmbH (LMBV) abgestimmte Zeitplan sieht vor, dass im Frühjahr 2018 mit der Räumung von mindestens 30.000 Kubikmeter Schlamm mit Eisenocker aus der Vorsperre begonnen werden soll. Damit wird das Schlammvolumen in der Vorsperre nicht weiter zunehmen.
Der Großversuch zur Behandlung des eisenhaltigen Schlammes soll bereits bis Ende Januar 2018 abgeschlossen sein. Nach der Entnahme wird der Schlamm mit einer Zentrifuge entwässert.
Im Rahmen eines Großversuchs soll auch die kontinuierliche Räumung und Entwässerung des Schlamms mit Geotubes getestet werden. Das sind Entwässerungsschläuche aus Textilien, die Schlämme vom Klarwasser trennen. Diese Methode könnte langfristig erhebliche Kosten einsparen. Neben den anfallenden Eisenockerschlämmen sollen sukzessive auch die bereits in der Vorsperre abgelagerten Schlammvolumina geborgen und entsorgt werden.
Warum wird geräumt?
Die Vorsperre Bühlow soll durch Rückhalt von Geschiebe und Schwebstoffen den nutzbaren Speicherraum der Talsperre Spremberg dauerhaft erhalten. Deshalb wird Bildung von Eisenhydroxidschlamm in den Becken vor der Hauptsperre deutlich angehoben und dort entnommen.
Der Eisenocker wird zu etwa 50 Prozent in der Vorsperre und zu 40 Prozent in der Hauptsperre sedimentiert und auf diese Weise zurückgehalten. Lediglich zehn Prozent des Eisens gelangen noch in den Ablauf aus der Talsperre Spremberg.Vom LfU beauftragte Sachverständige haben ermittelt, dass der Betriebsraum für die Schlamm- und Sedimentakkumulation ca. 150.000 Kubikmeter betragen soll. Bei einem Gesamtvolumen von 300.000 Kubikmeter bleibt für den wasserhaushaltlichen Bewirtschaftungsraum von 100.000 Kubikmetern ausreichend Puffer.
Eine Lotung im März hat ein mit Eisenockerschlamm gefülltes Beckenvolumen von rund 120.000 Kubikmeter attestiert. Pro Jahr lagern sich etwa 30.000 Kubikmeter ab. Im März 2018 ist also von einem Füllvolumen von ca. 150.000 Kubikmetern auszugehen.