Der Stadtkern unserer Heimatstadt Erkner soll aufgewertet werden. Es geht um die Neugestaltung von Wegen und barrierefreien Zugängen, schönere Parks und Freiflächen aber auch um die Sanierung von historischen Gebäuden. Finanziert werden sollen die Maßnahmen aus der Städtebauförderung. Machen Sie mit bei der Entwicklung der Pläne! (Von Jörg Vogelsänger)
Als die DDR im Jahre 1989 zusammenbrach, offenbarte sich das ganze Ausmaß einer katastrophalen Feldentwicklung in den Städten. Ganze Innenstadtbereiche wie waren kaum noch bewohnbar. Austauschbare Plattenbauten boten zwar Wohnraum, aber von städtischem Charme keine Spur.
Städtebauförderung war also dringend geboten. Mit diesen Geldern konnten viele historische Stadtkerne vor dem totalen Verfall gerettet werden. Was im Westen der neuen Bundesrepublik in den 50er und 60er Jahren den Planierraupen zum Opfer viel, wuchs in wenigen Jahren zwischen Ostsee, Elbe und Neiße zu neuer Blüte heran.
Seit dem Jahre 1971 gibt es in der alten Bundesrepublik Deutschland die Städtebauförderung. Die sozial-liberale Koalition unter Bundeskanzler Willy Brandt hatte diesen Plan ins Leben gerufen. Ein Programm von Bund, Ländern und Kommunen, das seit nunmehr 46 Jahren Großstädte aber auch kleinere Städte und Gemeinden hilft, ihr „Gesicht“ zu wahren. Oder besser gesagt, das vertraute Stadtbild zu erhalten aber auch zu modernisieren.
In der jungen Bundesrepublik (West) verschwanden mit dem Wirtschaftswunder nicht nur Ruinen sondern auch viele intakte, teilweise Jahrhunderte alte Stadtkerne. Es dauerte, bis die Menschen begriffen, dass mit dem Abriss von vertrauten, historischen Gebäuden auch ein Stück Lebensgefühl verschwand. Ein Umdenken fand statt: Erhalten und Sanieren sollte in den Vordergrund rücken.
Doch Städtebauförderung ist nicht nur eine Maßnahme zur Verschönerung: Die Verbesserung der Lebensqualität für alle Generationen ist das Ziel. Denn wir brauchen eine kontinuierliche , ökologische, aktive soziale und wirtschaftliche Modernisierung unserer Städte und Gemeinden.
In unserer Region gilt Altlandsberg als Paradebeispiel für das Aufblühen einer heruntergekommenen Kommune. Im Landkreis Oder-Spree gibt es zahlreiche Gemeinden, die von der Städtebauförderung profitiert haben. Dazu gehören Storkow mit seiner Burg und dem Marktplatz, Beeskow mit seinen Fachwerkhäusern im historischen Stadtkern, die Domstadt Fürstenwalde und schließlich das malerische Müllrose mit seinem See.
Derzeit gibt es neun Programme der Städteförderung. Dazu gehören:
Für „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ schießt der Bund 110 Millionen Euro zu. Für die Städtebauförderung insgesamt stellt der Bund weitere Finanzmittel in Höhe von 650 Millionen Euro zur Verfügung. Pro Jahr. Dazu kommen noch die Gelder der einzelnen Bundesländer. Bislang konnten rund 450 Städte und Gemeinden davon profitieren.
Jetzt will sich Erkner dieser „Pflege“ des Stadtbildes anschließen. Dabei geht es in erster Linie einmal um den Stadtkern. Das ist angedacht:
- Aufwertung des öffentlichen Raumes, sprich Erneuerung von Straßen, Wegen und Plätzen.
- Instandsetzung und Modernisierung von Gebäuden, die das Stadtbild prägen. Dazu gehört auch die energetische Sanierung.
- Citymanagement, in dem bestehenden Konzepte der Stadt oder Privater für einen Stadtkern Marketing betreiben.
- Schaffung und Überarbeitung von Grünanlagen und anderen Freiräumen.
- Maßnahmen für barrierefreie Wege und Zugänge im Innenbereich.
Die Planung und Umsetzung der Maßnahmen soll nicht ohne Bürgerbeteiligung geschehen! Ihre Idee und Vorschläge sind gefragt. Gestalten Sie Ihre Stadt mit!
Die Erkneraner Sozialdemokraten freuen sich auf diese Aufgabe. Wir wollen mit Ihnen gemeinsam anpacken!