Corona, mit welcher Variante auch immer, treibt wieder ihr Unwesen. Hinzu kommen steigende Grippe-Infekte und verschiedene Atemwegserkrankungen. Deutschland fiebert, hustet und schnieft. Aber etliche Mitbürger bleiben uneinsichtig. Deshalb werden der Autor dieser Zeilen und seine Frau in den kommenden Wochen an keinen Veranstaltungen mehr teilnehmen, bei denen sich die Veranstalter und Gäste nicht vorher getestet haben. Corona ist keine Mutprobe und die Tests mit den Stäbchen helfen, die Infektionskette zu unterbrechen. Von Hajo Guhl
Wir haben Corona gerade hinter uns! Angesteckt hat sich meine Frau wahrscheinlich in der S-Bahn. Zwei Tage später war ich dran und weitere 48 Stunden später landete ich im Krankenhaus. Es gab Komplikationen wegen einer Herz-OP, der ich mich 14 Tage vorher unterzogen habe.
Um es kurz zu machen. Beide sind gesund. Aber eben nicht ganz.
Die Gefahr einer Neuinfektion ist nicht unwahrscheinlich und wir beide haben keinen Bock, die Covid-Erfahrung der letzten Wochen unnötig zu wiederholen! Was wiederum nicht ganz unwahrscheinlich ist...
Fieber, Husten, Schnupfen, Kopfschmerzen, Reißen in den Gliedern. Das ganze Programm eben und dann unterm Tannenbaum „Süßer die Glocken nie klingen“ krächzen. Die aktuelle Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) lassen vermuten, dass viele Bürger im Lande die Feiertage im Bett verbringen werden. „Heute Kinder wird’s was geben!“
Die Republik wird in diesen Tagen von akuten Erkrankungen der Atemwege wie Erkältungen, dem Corona-Virus (16 Varianten sind im Umlauf) und Grippe (Influenza) heimgesucht. Gemäß dem aktuellen Wochenbericht des RKI liegen deutschlandweit etwa 7,9 Millionen Menschen (vorheriger Bericht: 7,1 Millionen) aufgrund akuter Symptome flach.
Obwohl Corona mit extrem hohen Zahlen weiterhin die Oberhand behält, verzeichnet das RKI einen auffälligen Anstieg von Grippe-Viren.
Mit rund 26.850 gemeldeten Fällen wird Corona am häufigsten diagnostiziert. Doch die Zahlen sind höchst unsicher. Die meisten Erkrankten bleiben einfach daheim, unregistriert. Wie eine Corona-Studie nahe legt, ist die Dunkelziffer hoch. Allenfalls Bruchstücke von Viren im Abwasser von Städte und Gemeinden geben Auskunft über das Virenlast in den Klärbecken um über 50 Prozent.
Wegen steigender Infektionszahlen verlangen Kliniken wieder Masken und schränken Besuche ein. Um Risikopersonen nicht zu gefährden, ordnen einige Kliniken wieder Schutzmaßnahmen an. Angesichts steigender Infektionszahlen appellieren RKI und Kassenärzte an Risikogruppen, sich (vorher) impfen zu lassen.
Insbesondere ältere Menschen (Ü60) und Risikogruppen sollten eine Auffrischung der Corona- und Grippe-Impfung in Betracht ziehen. Für den Autoren und seine Frau ist das zu spät: Wer an Corona erkrankt war, soll sich erst ein halbes Jahr später wieder impfen lassen…
Nachtrag: Die kurze Schilderung unserer Anamnesen sind nicht als (unnötige) Selbstdarstellung gedacht. Fast jeder kennt in seinem Umfeld Corona-Verläufe, die weit kritischer, mehrfach oder sogar tödlich verliefen. Bemühen wir uns also, die Infektionskette von Atemwegserkrankungen zu unterbrechen. Der Autor und seine Frau waren übrigens vier- bzw. dreimal geimpft. Beide hatten sich zum ersten Mal mit COVID-19 infiziert.