Jonny Mai: Mein Prakt. im Ldtg. BRB*

Veröffentlicht am 01.12.2017 in Jugend

Jetzt habe ich es geschafft, ich habe mein Praktikum absolviert und dieses hat meine Ansicht auf Politik massiv verändert. Zwei Wochen lang war ich bei dem Landtagsabgeordneten Jörg Vogelsänger eingesetzt, habe ihn durchs Land begleitet und mir die Politik näher angesehen. Praktikant Jonny Mai aus Petershagen (10. Klasse) berichtet.

* „Mein Prakt. im Ldtg. BRB“ = Prakt. für Praktikum, Ldtg. ist Landtag, BRB steht für Brandenburg. Mit dem Plakat hat Jonny Mai seine ersten Erfahrungen mit der Politik seinen Mitschülern vorgestellt.

Warum die Politik?

Der massive Erfolg der AFD und die enttäuschenden Bundestagswahlen 2017 trugen dazu bei, dass ich mich für ein Schüler Praktikum bei der SPD entschied.

Die Bundestagswahl war für viele wie auch für mich ein herber Schlag. Doch hatte ich es auch satt, immer nur zuzuschauen und nichts zu machen, da die Politik allem Anschein nach nichts macht. Diese Gedanken brachten mich dazu, eine Entscheidung zu treffen: wenn die nichts machen, dann muss man selber aktiv werden. Ich trat der SPD bei. Deren Grundwerte kann ich voll vertreten. Um zu sehen, wie die hohe Politik alles macht, bewarb ich mich für ein Praktikum im Rahmen des zehnten Schuljahres. Das Praktikum sollte mir zeigen, ob die Politiker in unserem Land überhaupt etwas machen und wenn ja, dann wollte ich wissen, was sie machen.

Meine Arbeit im Landtag

In den zwei Wochen im November 2017 war ich mehrmals im Landtag Brandenburg anwesend, durfte dort unter anderem bei der Planung von einer Veranstaltung helfen und Listen ausfüllen, an Sitzungen wie der ALUL, GeSi – Wolfsverordnung oder dem BNE teilnehmen und den Landtag selbst erkunden.

Das Stadtschloss in Potsdam ist wirklich beeindruckend, es zeigt mir, dass Politiker einen guten Geschmack haben.

Die Sitzungen wären sicherlich sehr interessant gewesen. Aber ich kann das eher weniger beurteilen, da jedes zweite Wort entweder ein Fachwort oder eine Abkürzung war. Durch die Sitzungen hatte ich eine wichtige Sache erfahren und zwar, dass Politikerdeutsch um einiges schwerer zu verstehen ist als Beamtendeutsch. In den Sitzungen geht es sehr sachlich, schnell und massiv umher.

Warum reden die Politiker kein Deutsch?

In meinem Praktikum habe ich bemerkt, dass Politiker es nicht schaffen, in normalem Deutsch zu reden. Als ich die Kommunal-Politik kennengelernt habe, saß ich im Hintergrund und konnte nur zuhören, wenn ich es aber ehrlich sage, habe ich kein Wort verstanden und philosophierte mehr über den Text nach als diesen zu verstehen.

Ich kann mitreden!

Mein Freund und ich lesen sehr gerne Gesetzestexte aus dem Grundgesetz, danach überlegen wir uns kurz welcher Sinn hinter dem Text ist. Als Beispiel nehmen wir einmal den Satz mit den allgemeinen, unmittelbaren, freien, gleichen und geheimen Wahlen. Wenn ich mir jedes Wort einzeln nehme und darüber etwas nachdenke, habe ich den Sinn hinter dem Satz schnell erkannt. Allgemein meint er, dass jeder im Allgemeinen ab 18 teilnehmen darf. Unmittelbar bedeutet, dass jeder seine Stimme selber ohne Umwege abgibt. Freie Wahlen sind selbsterklärend, jeder hat seine eigene freie Meinung und auch Wahl. Gleich, meint dass jede Stimme gleich ist und geheim, dass niemand außer ich selbst meine Stimme kennt.

Wozu die vielen Abkürzungen?

Wenn ich im Vergleich jetzt Abkürzungen aus dem Politikerdeutsch nehme sind diese nicht selbsterklärend. Unter anderem sprechen diese über die PDS, anstatt einfach zu sagen Die Linke. Aber auch Abkürzungen wie MLUL, MIK, MdF, MBJS, MWFK, MASGF, MWE, MIL, MdJEV sind in deren Sätzen sehr oft zu hören.

Liebe Politiker in Deutschland kann man den nicht einfach sagen, dass diese ganzen Abkürzungen die neun Ministerien in Deutschland sind? Warum müssen sich die Politiker das eigene Leben so schwermachen und so reden, dass ein normaler Mensch Kopfschmerzen bekommt, weil jedes zweite Wort eine Abkürzung ist?

Meine Arbeit im Wahlkreisbüro

Sonst hatte ich in meinem Praktikum aber auch Arbeit in dem Wahlkreisbüro, durfte dort an Bürgersprechstunden teilnehmen, Kommunalpolitik anschaulich miterleben und wieder ein paar organisatorische Sachen erledigen. Durch diese Arbeit habe ich erfahren, dass Kommunalpolitik sehr zäh sein kann, aber mitunter die wichtigste Politik ist, da diese die Menschen im Ort direkt betrifft. Dabei ist es wieder das gleiche wie in den Sitzungen, es gibt überdurchschnittlich viele Fachwörter und Abkürzungen aus dem Politikerdeutsch. Zwar erhielt ich am Anfang eine Mappe mit den wichtigsten Abkürzungen, aber die hat mir nicht viel geholfen. Nun aber muss man sagen, dass sechs A4 Seiten doch schon eine Menge Abkürzungen sind.

Was ich erfuhr

Nun zum Ende dieses Praktikums bin ich um einiges schlauer als zuvor. Ich erfuhr, dass es auch viele andere Menschen gibt die sich politisch aktiv beteiligen und auch viele von denen anderer Meinung sind als man selbst. Ich finde, dass die Politik einfach eine große Diskussion über unsere Zukunft ist, ohne direkt zu wissen wie man diese beeinflusst. Da unser Land sehr facettenreich ist, ist es unsere Politik auch. Es gibt viele unterschiedliche Meinungen über ein Thema und ,um dort auf einen gemeinsamen Nenner für alle zu kommen, ist eine maßgebliche Herausforderung. Die Politiker in unserem Land machen auch sehr viel für die Menschen, die diese vertreten. Nur ist es so, dass es auch Menschen gibt mit anderer Meinung gibt. Dann wird eine lange Zeit über einen Nenner gestritten.

Welches Fazit ich ziehe

Letztendlich bin ich von dieser komplizierten Sache sehr erstaunt. Es waren viele Fachwörter und ich lernte in dem Praktikum mehr über Politik, als es mir bisher vermittelt wurde. Ich denke nun, dass sich jeder aktiv an der Politik beteiligen soll, aber ich fand es auch sehr zäh und anstrengend. Es wäre vorstellbar für mich, als Politiker aktiv zu sein, aber es ist ein sehr langer Weg und nicht mein erster Berufswunsch.

Der junge Mann hat vollkommen recht! Kompliment. Die Redaktion

 
 

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