Leben und Arbeiten im Wahlkreis: Das Krankenhaus in Woltersdorf
Veröffentlicht am 15.08.2016 in Gesundheit
„Wir müssen näher heran an unsere Patienten!“ Das sagt Michael Bott, Geschäftsführer des Evangelischen Krankenhauses in Woltersdorf. Was sich zuerst als höchst widersprüchlich anhört, könnte bald zum Standard von Kliniken werden, die sich auf die Behandlung und Betreuung von alten Menschen eingerichtet haben. Der Landtagsabgeordnete des Wahlkreises, Jörg Vogelsänger hat sich das Konzept dieser geriatrischen Behandlung erläutern lassen.
(Der Beitrag wurde am 16. August, was die Umsatzzahlen betrifft, korrigiert. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen. Die Red)
„Unser Krankenhaus ist eine Fachklinik für Innere Medizin mit dem Schwerpunkt Geriatrie (Altersmedizin). Wir haben unser Angebot auf Ihre Bedürfnisse, Krankheiten und Behinderungen abgestimmt“. So steht es in der Broschüre, die jeder Patient erhält, wenn er die Klinik in der Nähe der Woltersdorfer Schleuse betritt.
Sehr salopp gesagt: Ein Krankenhaus für die Generation Ü70. Es geht um die Reha nach Oberschenkelhalsbrüchen, das Erkennen und die Behandlung von Schlaganfällen und Demenzerkrankungen. Die Krankheitsbilder und Komplikationen sind vielfältig, gepaart mit den Problemen des Älterwerdens. Es muss anderes behandelt werden. Eine Erkenntnis, die sich langsam durchsetzt.
Das Haus Gottesfriede hat sich bereits in den 90er Jahren auf das Feld Geriatrie spezialisiert. Nicht ganz freiwillig. Denn in dieser Zeit wurden etliche Kliniken geschlossen, die nicht mehr in das Konzept des Gesundheitswesen in der neuen Bundesrepublik passten. Inzwischen sind die Mitarbeiter des Klinikums stolz auf ihren Vorsprung von fast 20 Jahren. So sieht das Geriatrie-Konzept heute aus:
Kooperationen mit anderen Kliniken
Die Zusammenarbeit der Immanuel Klinik in Rüdersdorf und des Evangelischen Krankenhauses in Woltersdorf wird ausgebaut. Auf dem Gebiet der Unfallchirurgie und Geriatrie gibt es mit der Alterstraumatologie eine neue Kooperation. Sie soll Ende 2017 zertifiziert werden.
Behandlung in den eigenen vier Wänden
Die so genannte „Mobile Rehabilitation“ wird im gewohnten Umfeld des Patienten durchgeführt. Also in der eigenen Wohnung. Die Probleme, die ältere Menschen daran hindern, ein selbstbestimmtes Leben zu führen, werden dort behandelt, wo sie auftreten. Ein interdisziplinäres Team unter ständiger ärztlicher Verantwortung und Steuerung behandelt den Patienten.
Tageskliniken vor Ort
Die Evangelische Tagesklinik in Strausberg ist die erste Einrichtung des Krankenhauses „Gottesfriede“ in Woltersdorf, die nicht auf dem Krankenhausgelände besteht. Bereits seit Mai 2014 schließen die Woltersdorfer in Strausberg und Umgebung (bis ca. 30 km) die Lücke zwischen stationärer und ambulanter Versorgung älterer Patienten. Ein Team versorgt die Patienten werktags in der Zeit von 09:00 bis 15:00 Uhr auf Grundlage eines individuell erstellten fachspezifischen-geriatrischen Behandlungskonzeptes. Sie erhalten umfassende medizinische Diagnostik und Therapie, einschließlich notwendiger Rehabilitationsmaßnahmen. Den Abend und die Nacht, sowie die Wochenenden verbringen sie in eigenen vier, gewohnten Wänden.
Eine Tagesklinik ist für das kommende Jahr in Fürstenwalde geplant, in anderen Orten werden geeignete Räumlichkeiten gesucht. „Das Krankenhaus wird künftig in vielen Fällen zum Patienten kommen“, weiß Geschäftsführer Michael Bott.
Wirtschaftsfaktor Klinik
Auch wenn der Dienst am Menschen im Vordergrund steht: Kliniken sind ein Wirtschaftsfaktor für ihre Region. Der Umsatz für das Jahr 2014 lag bei 11,8 Millionen Euro und die Bruttowertschöpfung bei 19 Millionen; mit 300 Mitarbeitern und über 130 Betten hinterlässt das Evangelische Krankenhaus in Woltersdorf seinen „ökonomischen Fußabdruck“. Im Landkreis Oder Spree ist jeder zehnte Arbeitsplatz der Branche mit dem Klinikum verbunden.
Technisch ist das Woltersdorfer Krankenhaus für Inneres und Geriatrie auf dem neuesten Stand. Moderne medizinische Systeme für aufwändige Behandlungen und Diagnostik stehen bereit. „Wir sind auf alle Notfälle vorbereitet“, so die Leitende Oberärztin Kathrin Rosenberg (Bild, oben links), die nach dem Gespräch dem Besucher Jörg Vogelsänger noch die Ausstattung der Klinik zeigte.
Jörg Vogelsänger war beeindruckt. Als Kommunalpolitiker hatte er sich in den 90er für den Erhalt der Einrichtung an der Schleusenstraße eingesetzt. Auch gefühlsmäßig ist er der Einrichtung verbunden: Er kam dort zur Welt. Der MdL heute: „Wer sich mit den Lebensbedingungen von Menschen im Ländlichen Raum beschäftigt, muss auch den Mut haben, neue Wege zu gehen! Der Ansatz der Woltersdorfer Klinik ist einer, der Erfolg verspricht!“
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