Herzfelde – Brandenburgs Umweltminister Jörg Vogelsänger setzt am kommenden Mittwoch (25. Februar) gemeinsam mit Bürgermeister André Schaller im Rüdersdorfer Ortsteil Herzfelde einen Messcontainer in Betrieb. Damit startet offiziell eine erneute Überprüfung der Luftqualität in diesem Bereich.
„Mit der erneuten Messung der Luftqualität in der Gemeinde Rüdersdorf wollen wir das offenbar dort verloren gegangenes Vertrauen in den Betrieb von modernen Industrieanlagen und deren Unbedenklichkeit für die Gesundheit der Bevölkerung zurückgewinnen“, erklärte Jörg Vogelsänger. In einer Messreihe wurde die Luftqualität bereits einmal geprüft. Damals konnten aber keine Grenzwertüberschreitungen festgestellt werden. Eine Bürgerinitiative und die Gemeinde baten jedoch um weitere Überprüfungen.
Darum geht es: Nach EU-Richtlinien darf an maximal 35 Tagen im Jahr der Wert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter für die Feinstaubbelastung überschritten werden. Kommt das an mehr als 35 Tagen vor, müssen geeignete Maßnahmen ergriffen werden, um die Feinstaubbelastung zu senken.
Der Bürgerinitiative Gesund Leben am Stienitzsee reichte diese Messreihen jedoch nicht und sie sammelte - auch mit Unterstützung der Gemeinde - mehr als 1.000 Unterschriften für weitergehende Messungen vor Ort. Das Landesumweltamt hat sich nun gemeinsam mit der Bürgerinitiative und der Gemeinde für einen Standort des Messcontainers zwischen Apotheke und Marktplatz entschieden. Dort wird das Maximum der Gesamtbelastung vermutet.
Das Gebiet um Rüdersdorf ist seit Jahrzehnten bekannt für Kalkabbau und Zementherstellung. Darunter litt früher die Luftqualität in der Region erheblich. Jetzt betreibt Vattenfall dort ein Kraftwerk für hochkalorische Abfälle. Vorsorglich wurde schon von 2007 bis 2010 vom Landesumweltamt ein Messprogramm zur Luftqualität in der Region durchgeführt, das aber keine besorgniserregenden Ergebnisse erbrachte.
Besonders stark ist hier die Belastung durch den Schwerverkehr. Mitte nächsten Jahres wird die Ortsumfahrung für die B1/B5 für eine deutliche Minderung der Schadstoffe sorgen.
Gegenwärtig werden von automatischen Messgeräten die Luftschadstoffe Feinstaub (PM 10 und PM 2,5), Stickstoffoxide, Schwefeldioxid, Kohlenmonoxid und Quecksilber gemessen. Am Standort des Messcontainers werden auch die Inhaltsstoffe des Feinstaubes bestimmt.