Brandenburgs Umweltminister Jörg Vogelsänger ging am Freitag (13. Juli) in Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide auf „Safari“. Das Land hatte der Heinz Sielmann Stiftung Fördermittel in Höhe von rund 2,7 Millionen Euro aus der Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK) zur Verfügung gestellt. Vogelsänger wollte sich über den praktischen Naturschutz in der Döberitzer Heide informieren.
„Ich bin gespannt darauf, was die Sielmann-Stiftung in der Döberitzer Heide mit den Fördermitteln bewirken konnte und wie sehr sich damit das Bild des ehemaligen Truppenübungsplatzes der GUS-Streitkräfte verändert hat“, erklärte Minister Vogelsänger.
Entstanden ist die Landschaft der Döberitzer Heide durch Kanonen und Panzer. Truppen der Reichswehr, der Wehrmacht und schließlich die Rote Armme schossen hier. Über 95 Jahre lang, bis zum Jahre 1991, schlugen auf dem Manövergelände Granaten ein und rollten Panzer über den blanken Sand. So entstanden Heideflächen und Sandtrockenrasen. Mit dem Abzug der GUS-Truppen endete die großflächige Verwüstung. Pionierpflanzen wie Birken und Kiefern eroberten das Gebiet schnell zurück. Doch so verschwanden auch die sonst seltenen offenen – wüsten oder steppenartigen - Lebensräume.
Mit den bestandsgefährdeten Tierarten Wisent und Przewalski-Pferd wird in der Wildnis der Döberitzer Heide erprobt, wie offene und halboffene Lebensräume – dazu gehören Weidelandschaft oder lichte Laubwälder - durch große Pflanzenfresser erhalten bleiben.
Die Fördermittel ermöglichen Initialmaßnahmen (Rodung) zur Wiederöffnung von zugewachsenen Bereichen und Vorbereitung einer dauerhaften Erhaltung durch Beweidung und Mahd, auch außerhalb der unmittelbaren Wildniszone.
Mit der besonderen Lage der Döberitzer Heide unmittelbar vor den Toren der deutschen Hauptstadt besitzt Brandenburg ein Alleinstellungsmerkmal unter den europäischen Schutzgebieten.