Wo legt der Landwirt seinen Blühstreifen an?
Blühstreifen werden auf nicht genutzten Flächen angelegt. Er sollte zwischen drei und zehn Meter breit sein. Das kann innerhalb eines Ackers sein, am Ackerrand oder auf Wendeplätzen. Auch Bewässerungsstreifen oder Rodegassen sind geeignet. Häufig siedeln sich die heimischen Pflanzen von selbst an, es gibt auch spezielle Saatmischungen für Blumen und Kräuter.
Das Saatgut für einen Hektar Blühfläche kostet zwischen 80 Euro und 200 Euro. Je nachdem ob es sich um eine einjährige oder mehrjährige Pflanzenmischung handelt. Die Zusammenstellungen tragen klangvolle Namen, wie „Brandenburger Bienenweide“ oder „Nektar und Pollen“. Blühflächen am Feldrand sind Lebensraum für viele wild lebende Tiere.
Landwirtschaft treibts bunt
Es geht aber nicht um Farbenpracht. Der Rand am Acker bietet Nektar und Pollen für Bienen und andere Insekten. Die Pflanzensamen bilden die Nahrungsgrundlage für zahlreiche Vögel. Reptilien und kleine Säuger nutzen Blühstreifen als Unterschlupf. Feldhase, Wachtel und Rebhuhn finden hier Nahrung und Deckung vor Greifvögeln. Blühflächen werden auch „Tier-Straßen“ genannt, sie vernetzen Lebensräume und Biotope.
Brandenburgs Umweltminister Jörg Vogelsänger wird am kommenden Freitag (27. Juli 2018) den Brandenburger Naturschutzpreis an den Blühstreifen Beelitz e.V. überreichen. Im Anschluss an die Preisverleihung wird es bunt und praktisch: Auf den blühenden Projektflächen vor Ort informieren die Vereinsvorsitzenden über ihr ehrenamtliches Engagement gegen den Insektenschwund.
Blühende Landschaften in der Spargelregion
Seit zwei Jahren engagiert sich der Verein Blühstreifen Beelitz e.V. für bessere Bedingungen für Pflanzen und Tiere in Brandenburg. Im Fokus steht dabei die Anlage von Blühflächen in der intensiv landwirtschaftlich genutzten Beelitzer Spargel-Region, mitten im Naturpark Nuthe-Nieplitz.
Bereits neun größere Spargelbetriebe vereinbarten eine Zusammenarbeit mit dem Verein und stellen für das Projekt unentgeltlich Flächen zur Verfügung. Auch zahlreiche Privatpersonen konnten gewonnen werden, sich für die Artenvielfalt in der Region einzusetzen. So gibt es immer mehr Garten- und Grundstücksbesitzer, die ihre Flächen blütenreicher und insektenfreundlicher gestalten wollen.
Seit dem Jahr 1998 zeichnet die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg richtungsweisende Leistungen im Bereich des aktiven, praktischen Naturschutzes, der nachhaltigen Landnutzung oder auch in der Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung aus. Darüber hinaus können auch wissenschaftliche, planerische oder wirtschaftliche Leistungen mit dem Preis geehrt werden.