Wenige Tage nach der Übergabe der ersten Vorlage einer Wolfsverordnung für das Land hat Brandenburgs Umweltminister Jörg Vogelsänger die beiden Wolfsbeauftragten des Landes vorgestellt. Giulia Kriegel und Valeska de Pellegrini setzten sich bei einem bundesweiten Auswahlverfahren gegen zahlreiche Mitbewerber durch. Die Fachfrauen sollen zunächst für zwei Jahre die Öffentlichkeitsarbeit zum Wolf in Brandenburg intensivieren und Weidetierhalter beraten. Die Berufung der Beauftragten ist Teil des Wolfsmanagements in Brandenburg, das in diesem Jahr erweitert, beziehungsweise überarbeitet wird.
„Wir möchten die Öffentlichkeit künftig noch schneller und umfassender über Wölfe in Brandenburg informieren und beraten“, erläuterte Vogelsänger. „Die Erfahrung zeigt, dass überall dort, wo Wölfe einwandern, sich Schäden an Nutztieren häufen, weil die Menschen oft noch ungenügend darauf vorbereitet sind.“
Die beiden Wolfsbeauftragten werden die Information und die vorbeugende Beratung von Tierhaltern zu Präventionsmaßnahmen, die Beratung zu Förderanträgen wahrnehmen und die vorhandenen Standards zum Schutz von Weidetieren weiterentwickeln.
„Seit 2007 wurden landesweit über 500 Einzelberatungen bei Tierhaltern vor Ort durchgeführt. Mit den beiden Wolfsbeauftragten verstärken wir unser Team und können künftig noch mehr Tierhalter erreichen“, so der Minister.
Weiterhin werden die Wolfsbeauftragten die Öffentlichkeitsarbeit des Hauses zum Wolf unterstützen, Vorträge, Diskussionen, Seminare und Interviews organisieren, um dem großen öffentlichen Interesse für diese Tierart entgegenzukommen und die Veröffentlichung von Informationsmaterialien zu unterstützen. Für die Arbeit als Wolfsbeauftragte konnten zwei erfahrene Frauen gewonnen werden, die auch beide Jagdscheininhaberinnen sind.
Kurze Vorstellung der Beauftragten
Die gebürtige Münchnerin Giulia Kriegel absolvierte eine Ausbildung zum Zootierpfleger im Münchner Tierpark Hellabrunn und studierte im Anschluss Wald- und Forstwirtschaft an der Fachhochschule Weihenstephan in Freising. Sie sammelte ihre Erfahrung im Wildtiermanagement in der Schweiz und arbeitete bereits als Wolfsbeauftragte in Bayern bei der Beratung von Nutztierhaltern.
Valeska de Pellegrini studierte an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde „International Forest Ecosystem Management“. Sie verfügt über Erfahrungen im Wildtiermanagement durch verschiedene Freilandstudien zum Wolf und zu verwilderten Haushunden in Südeuropa. Zudem hat sie den Einsatz von Spürhunden im Wolfsmonitoring wesentlich mit entwickelt.